Internetkriminalität in Wien steigt

Vom März bis Jänner 2012 ist die Zahl der angezeigten Fälle laut Kriminalstatistik im Vergleich zum Vorjahr um 616 Delikte gestiegen. Besonders betroffen ist die Internetkriminalität. Rückgänge gab es bei Einbrüchen und Raubdelikten.

50.008 Fälle wurden laut Landeskriminalamt Wien zwischen Jänner und März 2012 erfasst, im gleichen Zeitraum des Vorjahrs waren es 49.392. In der Kriminalstatistik sind die an die Staatsanwaltschaft erstatteten Anzeigen erfasst. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl der geklärten Fälle von 35,69 auf 34,14 Prozent.

Steigerung bei Betrug und Sachbeschädigung

Die höhere Zahl an Delikten im ersten Quartal 2012 ist laut Landeskriminalamt vor allem auf mehr Sachbeschädigungen und Betrugsdelikte zurückzuführen, letztere sind demnach vor allem auf Internetkriminalität zurückzuführen. In Wiener Schulen informieren auch deshalb Spezialermittler über Cyberkriminalität, Vorsichtsmaßnahmen bei Social-Media-Angeboten und Onlinemobbing informieren - mehr dazu in „Internet-Cops“ an Schulen unterwegs.

Die Deliktsgruppe gegen fremdes Vermögen (72,22% Anteil an der Gesamtkriminalität) stieg gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,9% an. Dies ist vor allem auf die Steigerung im Bereich der Sachbeschädigungen zurückzuführen.

Weniger Einbrüche durch mehr Streifen

Die Gesamtzahl der Einbruchsdiebstähle ist von 10.241 im Vorjahr auf 9.281 (minuns 9,37 Prozent) deutlich gesunken. Bei den Wohnungseinbrüchen macht die Differenz sogar 13,23 Prozent aus. Deutliche Rückgänge gibt es auch bei Einbrüchen in Kraftfahrzeuge (minus 17,43 Prozent), Lkw (minus 18,92 Prozent) und beim Diebstahl von Motorrädern (minus 55,86 Prozent).

Die Polizei Wien führt diese Verbesserung auf mehr Streifentätigkeit, Schwerpunktaktionen mit anderen Bundesländern sowie Präventionsmaßnahmen zurück.

Deutlich mehr Überfälle auf Juweliere

Auch die Raubdelikte sind mit 674 Fällen gegenüber 685 im Zeitraum Jänner bis März 2011 gesunken. Beim Raub von Mobiltelefonen wurden mit 110 Deliten 21 Fälle weniger angezeigt, beim Delikt „Raub auf offener Straße“ gab es ein Minus um 44 Fälle auf 262.

Im Vergleich zum Vorjahr hat es 2012 in den ersten drei Monaten schon sechs Banküberfälle mehr gegeben, die Zahl stieg von sieben auf 13. Noch deutlicher ist die Differenz bei den Juwelierüberfällen: Neun Fällen in diesem Jahr steht einer im Vorjahr gegenüber. Die Zahl ist inzwischen weiter gestiegen, erst am Donnerstag war wieder ein Juwelier in der Innenstadt Opfer von Räubern - mehr dazu in Quartett bestahl Nobel-Juwelier.

Die Wiener Polizei hat die sichtbare Präsenz im Bereich von Uhren- und Juwelenfachgeschäften bereits wesentlich erhöht. Parallel dazu finden laut Polizei regelmäßige Kontaktaufnahmen mit den Geschäftsinhabern und umfangreiche kriminalpolizeiliche Beratungen im Hinblick auf Sicherheitseinrichtungen und dem richtigen Verhalten bei möglichen Überfällen statt.

Alle drei Tötungsdelikte geklärt

Bei den Delikten gegen Leib und Leben stieg die Anzahl der angezeigten Delikte um 8,1% auf insgesamt 6.567 Fälle. Die Tötungsdelikte sind von Jänner bis März 2012 mit drei Fällen (alle drei geklärt) gegenüber dem Vergleichszeitraum 2011 (sieben Fälle; auch alle geklärt) um vier Fälle gesunken.

Die Körperverletzungen stiegen von 3.384 auf 3825, somit um 441 Delikte (13,03%). Die Aufklärungsquote der strafbaren Handlungen gegen Leib und Leben liegt bei 76,31%.

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