100-Euro-Jahreskarte für Carsharing

Personen, die am Carsharing teilnehmen, will Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) mit einer auf 100 Euro verbilligten Jahreskarte der Wiener Linien belohnen. Ab Herbst soll es in jedem Bezirk einen Carsharing-Standort geben.

Belohnen will Vassilakou jene Personen, die auf Carsharing umsteigen bzw. schon jetzt das Carsharing-Angebot nutzen: „Voraussetzung ist, dass man kein eigenes Auto besitzt“, erklärte Vassilakou am Montag. Sie hat am Sonntag in der Tageszeitung „Österreich“ erstmals über das Projekt gesprochen. Die Betroffenen sollen für die 365-Euro-Jahreskarte der Wiener Linien einmalig eine 265-Euro-Förderung erhalten. Bei der Initiative soll es sich außerdem um eine zeitlich begrenzte Aktion handeln: „Danach müsste man sehen, wie sie angenommen wurde.“

Wenn es nach Vassilakou geht, dann soll die Initiative im Herbst starten. Denn dann werde es in jedem Bezirk einen Standort für die geteilten Autos geben. „Jeder Carsharer ist der Stadt willkommen. Denn jedes Carsharing-Auto wird im Schnitt von vier bis acht Personen verwendet und hilft daher, vier bis acht Privat-Pkw zu ersetzen“, betonte die Verkehrsstadträtin.

Carsharing-Auto der Firma Car2Go

APA/Georg Hochmuth

Ab Herbst soll es in jedem Bezirk einen Carsharing-Standort geben

SPÖ wartet auf Finanzierungsvorschlag

Die SPÖ wollte vorerst keine Wertung zur Idee von Vassilakou abgeben. Ein Sprecher des roten Rathausklubs erklärte: „Es gibt keinen Finanzierungsvorschlag.“ Wenn es diesen gebe, könne man sich „auf Basis dessen weiter unterhalten“.

Vassilakou betonte dazu, dass das Geld da sei: „Reserven gibt es hier, weil eben die Förderaktion, die es etwa für E-Bikes gegeben hat, ausgelaufen ist. Es gibt kein Problem, eine Einmal-Förderaktion in diesem Bereich zu finanzieren.“ Die administrativen und organisatorischen Details sollen in den kommenden Monaten geklärt werden.

Opposition: Einzelidee ohne Gesamtkonzept

Vertreter der Oppositionsparteien des Wiener Gemeinderats haben den Vorschlag von Vassilakou abgelehnt. Wenn schon dann sollen die Grünen ihr Wahlversprechen einlösen und allen die Jahreskarte der Wiener Linien um 100 Euro anbieten und nicht nur jenen, die einen Carsharing-Vertrag unterzeichnen - so die Wiener FPÖ. Ein Vertreter der Wiener ÖVP sprach von einer Einzelidee, was aber fehle sei ein Gesamtkonzept für die Verkehrsproblematik in Wien.

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