Bau: Ziesel auf Nachbarfelder locken

Kleine Ziesel blockieren derzeit ein Wohnprojekt in Stammersdorf. Die unter Naturschutz stehenden Tiere sollen von dem künftigen Bauland auf Nachbarfelder gelockt werden.

Für den Beobachter ist es ein brachliegendes Feld zwischen Brünner Straße und Marchfeldkanal in Wien-Floridsdorf, auf dem die Stadt 900 geförderte Wohnungen bauen will. Auf dem Feld leben derzeit 120 bis 150 Ziesel. Ihre Fortpflanzungs- und Ruhestätten, wie es im Naturschutzgesetz heißt, dürfen nicht zerstört werden.

Blumenwiese statt verwilderter Fläche

Die Stadt hatte die Biologin und Zieselexpertin Ilse Hoffmann beauftragt, eine Lösung zu finden. Sie will die Tiere vom Bauland jetzt auf angrenzende Felder locken. Davor müssen diese aber verändert werden, so Hoffmann: „Man kann das jetzt so gestalten, dass das eine vielfältige Blumenwiese mit vielen Arten von Gräsern und Blütenpflanzen ist, und dann werden sie dieses als attraktiveren Lebensraum dem anderen vorziehen.“

Ziesel auf Wiese

Fotolia/Wolfgang Kruck

Das Ziesel steht auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten

Das braucht seine Zeit. Bis die Ziesel dem Wohnprojekt weichen, könnten bis zu vier Jahre vergehen, schätzt Hoffmann. Das letzte Wort haben jetzt die Gutachter der MA 22, die für Umweltschutz zuständig ist.

Mahnwache für die Ziesel

Die Anrainer in Stammersdorf laufen weiter Sturm gegen das Wohnbauprojekt der Stadt. Am 2. Juni hat die Bürgerinitiative eine Mahnwache zum Schutz der Ziesel am Marchfeldkanal in Stammersdorf geplant.

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