Lob und Hoffnung nach Haneke-Erfolg
Der Österreichische Regieverband sprach bei seinen Gratulationen von einer „Sensation“, wobei neben dem Sieg Hanekes auch der zweite Film eines österreichischen Regisseurs im Wettbewerb hervorgehoben wurde: Durch Hanekes „Amour“ und Ulrich Seidls „Paradies“ sei Österreich „weltweit sichtbar“.
Debatte: Ein heimischer Filmerfolg?
Kurt Mayer, Obmann des Österreichischen Regieverbands, hoffte, dass diese Erfolge „dazu beitragen, dass die heimische Politik wahrnimmt, welch anhaltend große Rolle unser kleines Land in der globalisierten Medienwelt spielen kann, wenn man das Filmschaffen entsprechend fördert“.
APA/EPA/Sebastian Nogier
Lob für Tätigkeit an Filmakademie
Zahlreiche Politiker hatten sich unter die Gratulanten eingereiht, Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) sprach von einer „verdienten Auszeichnung“. Der Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) meinte, „dass der heimische Film zur Weltspitze zählt“ und freute sich über die „Bestätigung“ für die Förderpolitik des Filmfonds Wien - mehr dazu in "Weltbester lebender Regisseur (news.ORF.at).
Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) verwies auf die „historische Leistung“ Hanekes, der als erster österreichischer Regisseur zum zweiten Mal die Goldene Palme gewinnen konnte. Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) würdigte eine „beachtliche Leistung Hanekes und wunderbare Visitenkarte für den österreichischen Film“.
Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) verwies in seiner Gratulation auch auf Hanekes Tätigkeit als Professor an der Filmakademie Wien. Die Auszeichnung werfe damit auch „ein Licht auf die hohe Qualität der Lehrenden und der Ausbildung an den heimischen Hochschulen“, so Töchterle. Haneke ist seit 2002 an der Filmakademie Wien tätig.
ORF gratuliert mit „Die Klavierspielerin“
„Amour“ wurde auch vom ORF kofinanziert, für ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz unterstreicht der Erfolg die „große Kreativität österreichischer Filmschaffender und die wichtige Rolle des ORF als größter Auftraggeber des heimischen Films“.
Erstmals hatte Michael Haneke die Goldene Palme 2009 für „Das weiße Band“ gewonnen, 2005 war er für „Cache“ als bester Regisseur ausgezeichnet worden. 2001 hatte Haneke den Großen Preis der Jury für „Die Klavierspielerin“ erhalten, zudem gab es zwei Darstellerpreise. Anläßlich des neuerlichen Erfolgs zeigt ORF2 am Montag um 23.35 Uhr „Die Klavierspielerin“.