Elsner-Aussage vor Gericht offen
APA/Georg Hochmuth
Vergangene Woche hatte der Anwalt von Elsner, Jürgen Stephan Mertens, mitgeteilt, dass sein Mandant Wasser in der Lunge habe. Nun sei die Lunge punktiert worden. Das sei „kein Bagatelleingriff“. Wo sich Elsner jetzt befinde, könne er nicht genau sagen. Er stehe mit dem Gericht in Kontakt, eine neue Diagnose über den Gesundheitszustand Elsners gebe es aber nicht, so der Anwalt.
Anwalt: Gesundheitszustand „gut ansehen“
Mertens hatte bereits vergangene Woche ein Ergänzungsgutachten über die Verhandlungsfähigkeit seines Mandant beantragt. „In meinen Augen ist Elsner verhandlungsunfähig.“ Er habe dem Gericht empfohlen, die geplanten Verhandlungen mit Elsner „bis auf weiteres“ zu verschieben, so Mertens weiter. Es wäre klug, sich den Gesundheitszustand Elsners genau anzusehen. Dass der gerichtlich bestellte Sachverständige, der Kardiologe Günter Steuerer, Elsner Verhandlungsfähigkeit attestiert habe, war für Elsner-Anwalt Mertens jedenfalls nicht nachvollziehbar.
Das Gericht verfüge derzeit über keine neuen Erkenntnisse, sagte ein Sprecher des Straflandesgerichts Wien. Der BAWAG-Prozess gegen die restlichen sieben Angeklagten soll am Dienstag, 12. Juni, plangemäß fortgesetzt werden. Die für die jetzige Woche angesetzten vier Verhandlungstage wurden von Richter Christian Böhm unter Verweis auf Elsners schlechten Gesundheitszustand gestrichen - mehr dazu in BAWAG-Prozess abberaumt.
Bank will sechs Millionen zurück
Elsner soll im zweiten BAWAG-Verfahren auf der Anklagebank im Straflandesgericht Wien Platz nehmen, weil die Bank mittels einer Subsidiaranklage auf seine Pensionsabfindung von rund sechs Millionen Euro zugreifen will.
Elsner hätte bereits zweimal vor Gericht erscheinen sollen, den Ladungen ist er aber mit Hinweis auf seine angegriffene Gesundheit ohne Vorankündigung nicht nachgekommen.
Link:
- Elsner auf Reha in Tirol (wien.ORF.at; 17.5.2012)