8.000 Biker bei letzter „Toy-Run“

Die Motorrad-Benefizfahrt „Toy-Run“ hat am Sonntag ihre letzte Auflage erlebt. 8.000 Bikes rollten beim „The Final Ride“ durch Wien, es gab größere Verkehrsbehinderungen. Das Geld der Hilfsaktion kommt sozial benachteiligten Kindern zugute.

Die Fahrt der Biker galt als Demonstration. Die gesamte Strecke wurde von der Exekutive, „Gelbjacken“ sowie zahlreichen Freunden und Unterstützern geschützt und gesichert. Dadurch sollte - ähnlich wie beim Wien-Marathon - die Route nur für die Teilnehmer der „Toy-Run“ frei sein. Die Polizei hatte weitreichende Sperren eingerichtet, der Unmut der Autofahrer war groß. Es kam auch immer wieder zu längeren Staus.

Video vom „Toy Run 2012“

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Ausgangspunkt war die SCS in Vösendorf, weiter ging es unter anderem über die Triester Straße, den Gürtel, die Brünner Straße, die Wagramer Straße bis zum Ring, und auf der Linken Wienzeile zur Maria-Theresien-Kaserne. Das Ende der Veranstaltung wurde mit 13.00 Uhr erwartet.

Erster „Toy Run“ war 1993

Die erste von „Ernstl“ Graft ins Leben gerufene „Spielzeug-Fahrt“ fand am 20. Juni 1993 statt und führte ins SOS-Kinderdorf Hinterbrühl. Start war in der Hegelgasse in der Wiener City, 148 Motorradfahrer beteiligten sich. Die damalige Spendensumme betrug umgerechnet 1.962 Euro. Inzwischen sind laut Graft 860.000 Euro zusammengekommen.

Der Initiator betonte, dass es „nicht um ein Spektakel“ gehe, sondern aufzuzeigen gelte, „dass es in Österreich rund 11.000 Kinder und Jugendliche in Heimen gibt“. Die Biker würden „zu Ehren der Kinder“ fahren. Jedes Motorrad bringt mindestens ein neues Spielzeug, Sportgerät oder Sportbekleidung für ein Kind mit, das im besuchten Heim lebt. Lenker spenden zudem mindestens zehn, Mitfahrer fünf Euro.

Zu der letzten Fahrt wurden auch fast 1.000 Kinder mit 350 Betreuern aus sechs Bundesländern erwartet. Es werden alle Heime vertreten sein, „mit denen wir seit 1993 zu tun hatten“, so Graft im Vorfeld der Veranstaltung.

Initiator: „Man muss wissen, wenn Schluss ist“

Dass „Toy-Run“ zum letzten Mal rollt, begründete der Initiator unter anderen damit, dass sich die Zeiten geändert hätten. „Toy-Run“ sei daher „vielleicht auch nicht mehr zeitgemäß“. Zudem gebe es für die „Toy-Run“ 2012 mehr Auflagen „als je zuvor“. Man müsse wissen, wenn Schluss ist, sagte Graft bei „Menschen im Gespräch“ mit Bernd Matschedolnig - mehr dazu in Toy-Run-Erfinder über die Faszination Motorrad.

Toy Run-Teilnehmer

APA/Pfarrhofer

Route bei „Final Ride“ führte von Vösendorf nach Wien

Toy Run-teilnehmer mit Motorrad

APA/Herbert Pfarrhofer

8.000 Bikes rollten durch Wien

Wiener Linien räumen die Fahrbahn

Auch auf die Wiener Linien hatte der Toy Run Auswirkungen: So verkehrte die Straßenbahnlinie 1 nicht zwischen Radetzkystraße und Kärntner Ring, die Linie 2 nicht zwischen Stadiongasse und Schwedenplatz. Die Linie D wurde zwischen Schwarzenbergplatz und Dr.-Karl-Renner-Ring, die Buslinie 13A zwischen Neubaugasse und Margaretenstraße kurzgeführt. Insgesamt kam es auf 15 Straßenbahnlinien und Buslinien zu Behinderungen, Umleitungen und Kurzführungen.

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