Geringe Bildung als Gesundheitsrisiko

An der MedUni Wien ist nun der Zusammenhang zwischen Bildung, Geschlecht und Gesundheitsrisiko untersucht worden. Das Resultat: Frauen mit geringer Bildung haben ein weitaus höheres Risiko, an Diabetes oder Bluthochdruck zu erkranken, als Männer.

„Je geringer der Bildungsgrad, desto höher ist generell das Gesundheitsrisiko“, sagt Anita Rieder vom Institut für Sozialmedizin. Bei Frauen war das Risiko aber noch einmal erhöht: „Frauen mit Pflichtschulabschluss haben mit einer viermal höheren Wahrscheinlichkeit Diabetes und mit einer zweieinhalb Mal höheren Wahrscheinlichkeit Bluthochdruck angegeben als Frauen mit einem Universitätsabschluss“, ergänzte Alexandra Kautzky-Willer von der MedUni Wien.

Bei Männern waren in der Untersuchung diese Unterschiede nicht in „dieser Form zu beobachten“, dafür ist das Schlaganfallrisiko bei Männern mit geringer Bildung deutlich höher, hieß es.

„Frauen rauchen immer häufiger“

Abgesehen vom Bildungsgrad kamen die Wissenschaftler zu folgenden Ergebnissen: Männer machen generell mehr Bewegung, ernähren sich aber ungesünder als Frauen, die vor allem weniger rotes Fleisch essen.

„Dafür rauchen Frauen immer häufiger - und das bereits in jungen Jahren“, sagte Kautzky-Willer. Zudem zeigten Frauen häufiger Depressionen und Angststörungen, wohingegen Männer mehr zu Herzinfarkten und Übergewicht neigen. Diese Phänomene verstärkten sich bei beiden Geschlechtern mit abnehmendem Bildungsgrad, sodass durch eine Verbesserung des Bildungssystems auch eine weitere Verringerung des Herzinfarktrisikos bei Mann und Frau zu erwarten ist, so die Medizinerinnen.

Bedingt erfreulich aus österreichischer Sicht war: Übergewicht und Adipositas nehmen in Österreich nicht so dramatisch zu wie in anderen europäischen Ländern.

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