43 jüdische Gräber geschändet

Auf dem jüdischen Teil des Wiener Zentralfriedhofs sind 43 Gräber geschändet worden. Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) ermittelt, die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) zeigte sich „zutiefst bestürzt“.

Herausgerissene Grabsteine und zerstörte Grabplatten: In zwei Bereichen des alten jüdischen Friedhofs beim ersten Tor schlugen die unbekannten Täter zu. Parolen wurden keine auf die Grabsteine gesprüht. Betroffen sind insgesamt 43 Gräber auf zwei verschiedenen Plätzen des Friedhofs.

Gräber

APA/Schlager

Ermittlungen wegen Sachbeschädigung

Das LVT ermittelt, wie in solchen Fällen üblich, wegen Sachbeschädigung gegen unbekannt, so eine Sprecherin der Wiener Polizei. Bei den betroffenen Gräbern handle es sich um solche von Personen, die vor dem Zweiten Weltkrieg verstorben sind, hieß es.

IKG-Präsident Oskar Deutsch hoffte auf eine rasche Aufklärung des Vorfalls. „Ich bin zuversichtlich, dass die Polizei gut ermitteln wird und die Täter ausforscht“, sagte Deutsch, der sich am Freitag auf dem Zentralfriedhof selbst ein Bild von dem Vandalenakt machte.

Gräber

ORF/Elisabeth Parteli

Gräber

ORF/Elisabeth Parteli

Kulturstadtrat „entsetzt“

„Entsetzt“ zeigte sich auch Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) über den Vandalenakt in einer Aussendung: „Gerade die jüdischen Friedhöfe, auf deren Erhalt die Stadt Wien großen Wert legt, sind Kulturjuwele, die es zu schützen gilt. Ich hoffe auf schnellstmögliche Aufklärung“, so Mailath-Pokorny.

Auch FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache verurteilte die Schändung von 43 jüdischen Gräbern auf dem Wiener Zentralfriedhof und bezeichnete sie in einer Aussendung als abscheuliche Tat. „Die Störung der Totenruhe ist Ausdruck einer besonders niederträchtigen Gesinnung“, so Strache.

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