Michael Schottenberg feierte 60. Geburtstag

Volkstheater-Direktor Michael Schottenberg hat am Dienstag seinen 60. Geburtstag gefeiert. Der Schauspieler und Regisseur blickt auf eine vielfältige Karriere zurück - von der „Indien“-Adaption über Musicals bis zum „Theater im Kopf“.

Schottenberg wurde am 10. Juli 1952 in Wien geboren und ist seit langem eine der prägenden Figuren der Wiener Theaterszene. 1984 gründete er seine Truppe „Theater im Kopf“ („TiK“), mit der er 1985 im Schauspielhaus „Elvis“ verwirklichte und in einem Zelt vor der Votivkirche mit „Der Widerspenstigen Zähmung“ (1987) und „Peer Gynt“ (1988) jeweils mehr als 20.000 Zuschauer erreichte.

Schottenberg

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Für die Vereinigten Bühnen Wien inszenierte er 1994 im Raimund Theater das Musical „Grease“, für das Berliner Schloßparktheater u.a. 1997 die Bühnenversion des Hader/Dorfer-Film-Hits „Indien“, in der er selbst den Restauranttester Kurt Fellner spielte.

Amtsantritt am Volkstheater nicht ganz reibungslos

Am Volkstheater Wien präsentierte Schottenberg bereits vor seiner Direktionszeit mehrmals mit Erfolg Inszenierungen, für seinen „Talisman“ (2001) erhielt er unter anderem einen „Nestroy-Preis“ für die beste Regie.

Michael Schottenberg als "Zauberkoenig" und Maria Bill als „Valerie“  anl. der Fotoprobe des Stuecks „Geschichten aus dem Wiener Wald“

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Schottenberg steht auch selbst auf der Bühne - hier in „Geschichten aus dem Wienerwald“

Die Direktionsübernahme von Emmy Werner mit der Saison 2005/06 erfolgte allerdings nicht ganz reibungslos - Streitigkeiten um das Budget beschäftigten Anwälte und Kulturpolitik. Die Finanzprobleme wurden durch Subventionserhöhungen besänftigt, mittlerweile ist auch der Ärger mit dem Rechnungshofkritik, Aborückgängen und der Stiftungskonstruktion, der die Anfangsphase Schottenberg prägte, in den Hintergrund getreten.

Der Direktor selbst sorgte für Publikumserfolge, etwa mit seinen Inszenierungen von „Indien“, „Cabaret“, „Sonny Boys“ oder „Liliom“. „Sein“ Theater unter dem Logo mit dem roten Stern begreift Schotenberg als „Stachel im Fleisch der Gemütlichkeit“, der aber auch „auf der Klaviatur des Amüsements“ spielen kann.

Volkstheater-Vertrag bis 2015 verlängert

Auch zahlreiche Filme hat Schottenberg gedreht, darunter die TV-Filme „Das Diarium des Dr. Döblinger“, „Das Geheimnis“ und „Geschäfte“ (beide Drehbücher gemeinsam mit Gerhard Roth), die zweiteilige Roth-Verfilmung „Landläufiger Tod“ (1990) sowie die Kinofilme „Caracas“ und „Averills Ankommen“. Schottenberg wurde zuletzt bis 2015 als Direktor des Volkstheaters verlängert. Viele Etappen seiner erfolgreichen Karriere absolvierte er mit seiner langjährigen Gefährtin Maria Bill. Erst im Vorjahr trennte sich das Theaterpaar nach 35 Ehejahren - mehr dazu in Ehe-Aus bei Schottenberg und Bill.

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