Boom bei Carsharing-Angeboten

Der Verkehr ist derzeit das Aufregerthema in der Stadt. Neben der Parkpickerl-Diskussion beschäfigt immer mehr Wiener aber das Thema Carsharing. Die Anbieter car2go und Carsharing.at sprechen von stetig wachsender Nachfrage.

Mit dem Motto „Einsteigen und losfahren“ wirbt der Carsharing-Anbieter car2go. Das Konzept scheint aufzugehen. Pro Tag würden sich durchschnittlich 80 neue Kunden anmelden. „Mittlerweile nutzen 18.000 Wienerinnen und Wiener die blau-weißen Smarts“, so „car2go“-Sprecherin Juliane Mühling gegenüber dem ORF-Radio Ö1.

Carsharing-Auto der Firma Car2Go

APA/Georg Hochmuth

car2go-Autos stehen in der ganzen Stadt

Die Idee sei, 500 Fahrzeuge im Wiener Stadtverkehr abzustellen und diese jederzeit spontan anmieten zu können. Mehr als 80 Prozent der Fahrten dauern demnach nicht länger als 45 Minuten. Im Durchschnitt werde eine Strecke zwischen fünf und zehn Kilometern zurückgelegt - mehr dazu in Autosharing Car2go boomt (oe1.ORF.at; 19.7.12).

„Rückgabe“ überall in der Stadt

Über die Webseite oder eine spezielle App am Smartphone kann man das nächste freie Auto orten. Wer sich einmal registriert und eine Anmeldegebühr bezahlt hat, kann sie überall benutzen und wieder abstellen. Die Autos parken einfach in den Straßen Wiens.

Abgerechnet wird im Minutentakt, die Kosten liegen bei 29 Cent pro Minute, 12,90 Euro pro Stunde und 39 Euro am Tag. Inkludiert sind dabei Kraftstoff, Service, Steuern, Versicherung und Wartung des Autos.

Auch Leihauto-Anbieter will erweitern

Der zweite Anbieter carsharing.at bietet hingegen in ganz Österreich seine Autos an. 90 fixe Standorte gibt es, vor allem in Garagen und Parkhäusern im öffentlichen Raum. carsharing.at-Kunden müssen die Autos allerdings wieder dort abstellen, wo sie sie übernommen haben. Das könnte sich in Zukunft aber ändern.

Aber auch bei carsharing.at verzeichnet man angeblich eine steigende Nachfrage nach den Leihautos. 10.000 Mitglieder würden mittlerweile die 200 Fahrzeuge nutzen. Bis 2013 sind weitere 150 Stellplätze im Großraum Wien geplant.

Grüne bevorzugen klassisches Konzept

Laut den Wiener Grünen haben die beiden Modelle „unterschiedliche Wirkung“. So sei beim klassischen Carsharing mit fixen Stellplätzen eine „größere Planungssicherheit“ gegeben und die Zahl der Privat-Pkws würde stärker reduziert, sagte ein Sprecher von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne). Von Seiten der Stadt werde deshalb das klassische Carsharing-Modell gefördert. Für die Betreiber werde die „Gebühr für die Stellplätze im öffentlichen Raum für drei Jahre ausgesetzt“, so der Sprecher.

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