Plakat erklärt „Sinn des Klebens“

„Mehr Platz zum Leben. Das ist der Sinn des Klebens“: Mit diesem Slogan soll der Nutzen des Parkpickerls auf Plakaten und in Inseraten deutlich gemacht werden. Kritik kommt von FPÖ und ÖVP. Die Rede ist von einer „Propaganda-Plakataktion“.

Die Parkpickerl-Ausweitung bleibt das Aufregerthema in der Stadt und eine neue Plakatkampagne erhitzt die Gemüter zusätzlich. Dieser Tage werden in Inseraten und auf City-Lights-Tafeln die Vorzüge gelobt. Auf dem dazu passenden Inserat ist beispielsweise „Gerhard mit seinem Enkel Linus“ zu sehen. Der Junior, so heißt, liebt Spielplätze. „Das Parkpickerl sorgt dafür, dass Parks nicht zu Parkplätzen werden“, wird betont.

Weitere Vorteile, auf die verwiesen wird, sind unter anderem: „Weniger im Stau stehen“, „Bessere Luft für uns alle“, „Mehr Parkplätze für uns“.

Plakatsujet "Der Sinn des Klebens"

ORF/Ines Lackner

Kampagne auf zahlreichen City-Lights

ÖVP: „Boden unter den Füßen verloren“

Empört reagierten FPÖ und ÖVP. Die FPÖ sprach von einer „Propaganda-Plakataktion“, die die Bürger „von der Notwendigkeit des zusätzlichen Abkassierens überzeugen“ soll. „Die Wiener Stadtregierung hat nun völlig den Boden unter den Füßen verloren“, hieß es hingegen von der Wiener ÖVP. Jetzt werde mit viel Steuergeld Werbung für ein Projekt gemacht, das den Bürgern bereits versteuertes Geld aus der Tasche ziehen soll, so ÖVP-Wien-Chef Manfred Juraczka.

„Der getätigte Werbeaufwand ist den 6,2 Millionen Euro für die Parkpickerl-Vorbereitungen hinzuzurechnen. Zum Vergleich: Die fünf Bezirke, in denen das Parkpickerl kommen soll, haben gemeinsam ein jährliches Gesamtbudget von 3,1 Millionen Euro für Kindergärten“, rechnete Juraczka vor.

Man wolle einfach den Nutzen des Parkpickerls deutlich machen, hieß es zu der Kampagne von den Wiener Grünen. Die Kritik könne man nicht nachvollziehen.

Befragung im Februar 2013?

Unterdessen zeichnet sich ab, dass die von der Stadt angekündigte Volksbefragung im Februar 2013 stattfinden könnte. Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) stellte im Interview mit der Tageszeitung „Österreich“ in Aussicht, dass die Befragung für diesen Monat angesetzt werden könnte.

Um das Parkpickerl im engeren Sinn wird es dabei wohl nicht gehen. Denn die Ausweitung soll bereits im Herbst stattfinden. Bei der Volksbefragung sollen jedoch sehr wohl Fragen zu künftigen Verkehrsmaßnahmen gestellt werden, wobei diese konkret noch nicht feststehen. Auch über andere Themen sollen die Wiener bei dieser Gelegenheit entscheiden dürfen - mehr dazu in Parkpickerl-Ausweitung ab Herbst.

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