Pfusch am Bau: Zahlreiche Anzeigen

Die Stadt und die Bundesbehörden wollen mit Schwerpunktkontrollen verstärkt gegen Pfusch am Bau vorgehen. Bei der jüngsten „Aktion scharf“ wurden wieder zahlreiche Firmen angezeigt. Ein Unternehmen zahlte offiziell nur einen Stundenlohn von 1,86 Euro.

Da in den Arbeitsverträgen von Beschäftigten aus östlichen EU-Nachbarstaaten lediglich ein Stundensatz von 1,86 Euro ausgewiesen wurde, kam es etwa zu einer Untersuchung auf einer Baustelle in der Leopoldstadt, wie es aus dem Büro von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) hieß.

Der Mindestlohn in Österreich entspricht für diese Beschäftigten allerdings 10,21 Euro pro Stunde. Deshalb liegt hier der Verdacht auf Verstöße gegen das Lohn- und Sozialdumpinggesetz vor. Insgesamt nahmen die Kontrollorgane in den vergangenen zwei Wochen vier Baustellen unter die Lupe, die aufgrund diverser Hinweise und Beschwerden schon länger unter Beobachtung standen, hieß es.

Arbeiter in Handschellen abgeführt

So wurde in der Brigittenau ein polnischer Arbeiter von der Polizei festgenommen, da gegen ihn ein Aufenthaltsverbot vorliegt. Einem weiteren Beschäftigten legte die Exekutive in Favoriten wegen einer Aufenthaltsermittlung bei Gericht die Handschellen an. In Margareten vermutete die Finanzpolizei etwa eine Verletzung steuergesetzlicher Bestimmungen und stellte Forderungen in Höhe von 136.000 Euro.

Daneben gab es eine Reihe von Anzeigen aufgrund von Verstößen gegen das Ausländerbeschäftigungsgesetz - beispielsweise infolge nicht vorliegender Arbeitserlaubnis - bzw. wegen nicht rechtmäßiger Meldungen bei der Sozialversicherung. Laut Ludwig-Büro werden die Schwerpunktkontrollen weiter fortgesetzt und Verstöße rigoros geahndet.

Link:

„Aktion scharf“ gegen Pfusch am Bau (wien.ORF.at; 23.6.2012)