Tauziehen um Wien-Museum-Standort

Die Diskussion über die Zukunft des Wien Museums spitzt sich zu. Direktor Wolfgang Kos setzt sich derzeit für den Verbleib auf dem Karlsplatz ein. Doch auch der Schwedenplatz und der neue Hauptbahnhof sind im Gespräch.

Platzmangel und der dringende Sanierungsbedarf machen eine baldige Entscheidung notwendig. Eine neue Bebauungsstudie der Lakonis Architekten zeigt wie der Ausbau des Wien Museums am Karlsplatz aussehen könnte.

Bis zu 30 Meter hoch

Der Plan sieht einen ergänzenden Solitärbau neben dem denkmalgeschützten Oswald-Haerdtl-Bau vor. Diese Gebäude wären durch einen unterirdischen Ausstellungssaal verbunden. 3.000 Quadratmeter zusätzliche Ausstellungsfläche würden somit geschaffen werden. Die Adaptierung nach der Vorstellung der Lakonis Architekten könne dabei zu einem neuen Wahrzeichen für Wien werden und bis zu 30 Meter hoch sein.

Grundlagen für Entscheidung schaffen

Mit der Bebauungsstudie will man laut Kos man die Grundlagen für eine Entscheidung schaffen. „Wir haben ja ein Gebäude-und kein Standortproblem. Der Karlsplatz ist für uns eine hervorragende Location“, bekräftigte Kos zuletzt in einem Interview mit der Tageszeitung „Kurier“.

Wien-Museum am Karlsplatz außen

APA/Herbert Pfarrhofer

Umbau oder Neubau: Eine Entscheidung steht noch aus

Die sehr gute Verkehrsanbindung und die Nähe zu den anderen Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt seien weitere klare Vorteile des Standorts Karlsplatz, bekräftigte Kos im „Radio Wien“-Interview. Ein alternativer Standort hätte Kos zufolge nur dann Sinn, wenn er besser oder zumindest nicht schlechter wäre.

„110 Jahre nach der Secession könnte man doch wieder einmal etwas bauen, was die Leute noch in 100 Jahren auf Ansichtskarten kaufen“, meinte Kos.

Baugebinn 2018 als Ziel

Bis zu 70 Millionen Euro würde der Umbau und die Sanierung des Wien Museums kosten. Die Standortentscheidung soll bis Ende 2013 getroffen werden. Ein Baubeginn im Jahr 2017 oder 2018 sei realistisch, so Kos.

Kulturstadtrat: Entscheidung noch offen

Im Büro von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) zeigte man sich zum Kos-Vorstoß zurückhaltend: „Das ist die persönliche Meinung von Wolfgang Kos.“ Man arbeite nach wie vor an der Entscheidungsgrundlage für ein neues Wien Museum, wobei noch immer alle drei bekannten Standorte geprüft würden. „Für uns ist der Prozess weiterhin ergebnisoffen“, hieß es.

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