Twin City Liner-Unfall durch Defekt

Der Twin City Liner hat Donnerstagnachmittag bei der Erdberger Lände das rechte Ufer des Donaukanals gerammt. Sieben Personen wurden dabei leicht verletzt. Ursache war laut Betreiber ein Softwarefehler.

Kurz vor 18.00 Uhr passierte der Unfall. Der Elektronikdefekt führte dazu, dass beide Turbinen des Schiffes ausfielen. Der Twin City Liner wurde dadurch ausgerechnet in der Flußbiegung manövrierunfähig und lief auf das Ufer auf. „So ein Softwareausfall ist bei einer Fahrt mit Passagieren in den sieben Betriebsjahren noch nicht vorgekommen“, erklärte Ronald Schrems, Geschäftsführer der Twin City Liner.

Knieverletzung und Schädelprellung

Circa 100 Personen dürften an Bord gewesen sein, als der Twin City Liner auf dem Weg von Bratislava nach Wien kurz gegen das rechte Ufer krachte. Laut Wiener Berufsrettung wurden eine Frau mit einer leichten Knieverletzung und ein Bub mit einer leichten Schädelprellung ins Spital eingeliefert. Sie konnten das Krankenhaus mittlerweile wieder verlassen. Fünf weitere Personen konnten noch am Unfallort in häusliche Pflege entlassen werden. Sie erlitten Prellungen und Abschürfungen.

Twin City Liner rammt Ufer

ORF

Kurvige Stelle: Passagiere müssen sich hinsetzen

Das Schiff wurde bei dem Vorfall nicht beschädigt und ist nach einer technischen Prüfung über Nacht auch wieder unterwegs. Nun soll die Software des Bordcomputers nochmals überprüft werden. Doch ganz ausschließen könne man einen derartigen Ausfall nie, meinte Schrems: "Es ist genauso wenig auszuschließen, wie dass ein Computer abstürzt.

Die Central Danube GmbH als Schiffseigner und die Wien Holding, zu der die Central Danube gehört, bedauerten den Vorfall. Als erste Maßnahme wurde die Geschwindigkeit des Twin City Liners im kurvigen Teil des Donaukanals auf Tempo 30 reduziert. Außerdem werden die Passagiere angewiesen, in diesem Bereich im Schiff Platz zu nehmen, um Verletzungen zu vermeiden.

„Wien heute“-Video: Der Twin City Liner musste nicht geborgen werden, sondern konnte durch eigene Kraft das Ufer wieder verlassen.

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2009 zuletzt auf Grund gelaufen

Der Twin City Liner pendelt seit 2006 zwischen Wien und Bratislava. 1.700 Fahrten legen die beiden Schnellkatamarane jedes Jahr zurück. Zuletzt lief ein Schnellboot am 28. Juli 2009 in der Höhe des Erdberger Steges auf Grund, verletzt wurde damals niemand. Insgesamt kam es bisher zu drei Unfällen, alle passierten auf einer Strecke von 400 Meter zwischen Rotundenbrücke und Stadionbrücke.

Twin City Liner auf Grund gelaufen

APA/Herbert P. Oczeret

2009 kam es zu einem Unfall beim Erdberger Steg

Durchschnittlich zu 75 Prozent ausgelastet

In 75 Minuten geht es von der Anlegestelle beim Schwedenplatz bis ins Zentrum von Bratislava, und das bis zu fünfmal jeden Tag. Belegt sind die beiden Twin City Liner in der Regel zu 75 Prozent. Um die Schiffe möglichst voll zu bekommen, setzt man auf spezielle Angebote für Pensionisten, Studenten und Familien.

Betrieben wird die Twin-City-Liner-Flotte von der Central Danube. Es handelt sich dabei um ein gemeinsames Tochterunternehmen der Wien Holding und der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien.

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