Staatsanwalt sieht sich Dorotheums-Deal an

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelt im Rahmen des BUWOG-Verfahrens bereits seit längerem zur Privatisierung des Dorotheums im Jahr 2001. Auch den kürzlich erschienen Rechnungshofbericht will man sich auf Hinweise „ansehen“.

Die Behörde wird sich den Rechnungshofbericht über den Verkauf auf weiterführende Hinweise „ansehen“, sagte Erich Mayer, Sprecher der Behörde. Er bestätigte damit Aussagen der Grünen Abgeordneten Gabriela Moser im „Kurier“.

Moser will Thema im U-Ausschuss behandeln

Moser erklärte der Zeitung ferner, sie würden den Dorotheum-Deal gerne im parlamentarischen Untersuchungsausschuss untersuchen. Moser vermutet einen Zusammenhang zwischen dem „günstigen Erwerb“ des Dorotheums durch eine Käufergruppe, der auch der heutige Herausgeber der Kronen Zeitung, Christoph Dichand angehörte, und einer „freundlichen Berichterstattung der Kronenzeitung über den damaligen Finanzminister Grasser“. Dass eine Ausweitung des Untersuchungsauftrags des Ausschusses eine Mehrheit fände, sieht Moser freilich selbst als wenig realistisch an.

Rechnungshof zerpflückte Privatisierung

Der Rechnungshof hatte wie berichtet die Dorotheums-Privatisierung unter dem damaligen Finanzminister Karl-Heinz Grasser (F/V) scharf kritisiert. Der Verkauf des Dorotheums sei „zu einem wirtschaftlich ungünstigen Zeitpunkt“ erfolgt, der Verkauf sei für den Staat kein gutes Geschäft gewesen.

Der Verkaufserlös des Bundes lag mit 70,57 Mio. Euro „um rund 10 bis 20 Mio. Euro unter der Verkaufspreisempfehlung seitens der Investmentbank“, heißt es in dem Bericht - mehr dazu in RH: Dorotheum zu billig verkauft.

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