Ruhiger Abend bei Rapid-Rückspiel

Während und nach dem Spiel zur Europa-League-Qualifikation zwischen Rapid und PAOK Saloniki ist es nach Angaben der Polizei zu keinerlei Zwischenfällen gekommen. Auch sportlich war der Abend eine Erfolg: Die Wiener gewannen mit 3:0.

„Im Stadion wurde nicht ein bengalisches Feuer gezündet“, sagte Polizeisprecher Roman Hahslinger nach Matchende in der Nacht. Auch sonst gab es während der Partie keinerlei polizeilich relevante Vorfälle, berichtete die Polizei. Personen- und strenge Zugangskontrollen beim Stadion durch einen Sicherheitsdienst zeigten Wirkung. Lediglich zwei Personen wurden nach einem Raufhandel festgenommen, zwei weitere nach dem Verwaltungsstrafgesetz.

Rapidfans während der zweiten Halbzeit

APA/HERBERT P. OCZERET

Rapid-Fans während der zweiten Halbzeit

Mit ein Grund für ein ruhiges Rückspiel in der Europa-League-Qualifikation war auch der Umstand, dass rund 800 Sicherheitsbeamte dafür sorgten, dass sich die Fans beider Vereine erst auf den Rängen im Hanappi-Stadion zu Gesicht bekamen. Auf dem Weg in das und aus dem Stadion wurden die etwa 700 Anhänger der Gastmannschaft von den Einsatzkräften mehr oder weniger isoliert. Auch nach dem Spiel blieb es ruhig: Die rund 750 Fans des griechischen Teams warteten ruhig auf ihre Abreise per Bus, während der Rapid-Anhang den Aufstieg der eigenen Mannschaft feierte.

Rapid nun in Gruppenphase

Die Wiener gewannen nach der 1:2-Niederlage in Griechenland das Heimspiel im ausverkauften Hanappi-Stadion mit 3:0 und zogen damit unerwartet problemlos und als einziger ÖFB-Club in die Gruppenphase der Europa League ein. Wegbereiter in dem Hochsicherheitsspiel war einmal mehr Torgarant Deni Alar - mehr dazu in Rapid zieht in Gruppenphase ein (sport.ORF.at; 30.8.2012).

Video: Griechische Fans auf dem Schwedenplatz

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Bereits Kontrollen im Vorfeld

Die Polizei bemühte sich, gewaltbereiten Fans bereits im Vorfeld den Wind aus den Segeln zu nehmen. So wurden laufend Busse auf dem Weg ins Zentrum Wiens gestoppt, um die Fans auf verbotene Gegenstände hin zu kontrollieren.

Ein Augenzeuge berichtete, dass kurz nach Mittag drei Busse auf der A4 auf Höhe der Ausfahrt Erdberg angehalten wurden. Die PAOK-Anhänger, die vermutlich via Bratislava angereist waren, wurden aus den Fahrzeugen gebeten und mussten sich mit hinter dem Kopf verschränkten Händen hinsetzen, während Beamte mit Diensthunden die Busse und die Insassen der Reihe nach kontrollierten. Die griechischen Fans sammelten sich auf dem Schwedenplatz, ehe sie von der Polizei ins Stadion begleitet wurden.

PAOK-Fans

APA/Herbert P. Oczeret

Bengalische Feuer in der Innenstadt

Rauferei in der Innenstadt

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen war es am Mittwochabend in der Kärntner Straße zu einer Rauferei zwischen Fans beider Vereine gekommen. Gläser und Sessel eines Gastgartens mussten als Wurfgeschoße dienen. Dazu wurden einige bengalische Fackeln entzündet. „Wie wir gekommen sind, war bereits alles vorbei“, so Hahslinger.

Die Polizei hielt kurze Zeit später in der Umgebung eine Gruppe von etwa 20 griechischen Fans an. Es war aber niemandem persönlich nachzuweisen, dass er an Sachbeschädigungen beteiligt war. Die Beamten erstatteten schließlich Anzeige gegen unbekannte Personen wegen Sachbeschädigung und Raufhandels.

Strafe und neue Struktur für Fanarbeit

Wegen der Ausschreitungen im Europa-League-Spiel gegen PAOK Saloniki hat Rapid von der UEFA eine Strafe von 75.000 Euro erhalten. Zudem muss Rapid ein Spiel ohne Publikum bestreiten. Politiker haben die Gewalt auf Fußballplätzen verurteilt - mehr dazu in Rapid: Geldstrafe und Geisterspiel.

Als Reaktion auf die schweren Ausschreitungen wird die Fanarbeit bei Rapid neu strukturiert. Clubserviceleiter Andreas Marek zieht sich in puncto Zusammenarbeit mit der „aktiven Fanszene“ zurück - mehr dazu in Bis zu 1.000 PAOK-Fans in Wien.

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