Vor Inskriptionsende kein Ansturm auf Unis

Obwohl die Frist zur Anmeldung an den Unis für Studienanfänger heuer erstmals mehr als einen Monat früher endet, ist an den großen Universitäten von einem Ansturm an Studenten nichts zu merken. Der Stand der Neuinskriptionen ist aber je nach Uni sehr verschieden.

An der Uni Wien, der Technischen Uni (TU) Wien und der Wirtschaftsuni (WU) war am Freitag vier Werktage vor Inskriptionsschluss nicht mehr los als in früheren Jahren gegen Ende der Frist. Die Unis und das Wissenschaftsministerium rechnen dennoch damit, dass die Zahl der Studienanfänger sich schlussendlich auf dem Niveau der vergangenen Jahre einpendeln wird.

TU Wien: Erst rund 40 Prozent der Studienanfänger

An der TU Wien sind erst rund 40 Prozent der Studienanfänger der vergangenen Jahre eingeschrieben. Mit Donnerstag waren 2.300 Neo-Studenten fix inskribiert, online haben sich 4.800 angemeldet. Inklusive jener, die unter die Ausnahmeregelungen fallen und sich deshalb noch nach dem 5. September einschreiben können, wird man an der TU Wien damit wie in den vergangenen Jahren ungefähr auf 5.500 Studienanfänger für Bachelorstudien kommen, hieß es aus der Uni.

Lange Schlangen mit angehenden Studenten, die sich einschreiben wollen, sucht man an der TU vergebens. In der Studentenvertretung kann man sich deshalb auch „im Leben nicht“ vorstellen, dass die Zahlen der Vorjahre erreicht werden. In der Technischen Mathematik etwa gab es in den Vorjahren stets rund 300 Anfänger, derzeit komme man gerade einmal auf 170.

Uni Wien und WU fast auf Vorjahresniveau

Der Stand der Neuinskriptionen ist allerdings je nach Uni sehr verschieden. Schon ziemlich nahe an den Zahlen der vergangenen Jahre sind die Uni Wien und die WU: An der Uni Wien haben sich mit Stand vom Beginn der Woche 9.800 Personen für ein Bachelor- oder Diplomstudium eingeschrieben, im Vorjahr waren es insgesamt 12.300.

An den Anmeldeschaltern erlebe man derzeit „den ganz normalen Schlusshype“, wie es ihn schon immer gegen Ende der Frist gegeben hat. An der WU haben sich knapp 2.900 Erstsemestrige per Voranmeldung angekündigt bzw. teilweise auch schon bei den fix vergebenen Terminen an der Uni angemeldet. Im vergangenen Jahr gab es rund 3.200 Studienanfänger. Auch an der WU wird erwartet, dass die Zahlen der vergangenen Jahre sicher erreicht werden.

ÖH hofft auf Kulanz der Unis

Über alle 21 Universitäten haben sich zu Beginn der Woche laut Wissenschaftsministerium erst 60 Prozent aller Studienanfänger des Wintersemesters 2011/12 angemeldet. Allerdings ist die endgültige Zahl der Studienanfänger in diesem Wintersemester erst mit Ende November bekannt, da sich Studenten in Ausnahmefällen bis zum Ende der Nachfrist einschreiben können. Dann werde es wohl etwa gleichviele Studienanfänger geben wie in den vergangenen Jahren, heißt es gegenüber der APA.

Auch in der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) hofft man, dass es im kommenden Studienjahr nicht weniger Studenten als bisher geben wird. Allerdings befürchtet die Vize-Vorsitzende Angelika Gruber (Verband Sozialistischer Student_innen), dass nicht alle Studieninteressierten informiert werden konnten oder wieder andere sich durch Faktoren wie die Debatte über Studiengebühren oder schlechte Studienbedingungen abschrecken lassen könnten.

„Wichtig ist, dass jeder, der studieren will, das auch kann“, hofft sie auf Kulanz der Universitäten. Sie rechnet außerdem damit, dass durch die diversen Ausnahmeregelungen auch nach dem 5. September einige Neueinschreibungen dazukommen.

Neuregelung für mehr Planungssicherheit

Die Neuregelung der Inskriptionsfrist soll den Unis mehr Planungssicherheit bringen, damit Lehrende und Hörsäle besser eingeteilt werden können. Sie gilt für jene, die an jenen elf der 21 Unis ein Bachelor- oder Diplomstudium beginnen wollen, an denen es keine Zugangsbeschränkungen gibt - mehr dazu in Neue Inskriptionsfrist endet früher.

Ausnahmen von der Frist gelten etwa für Studien mit Aufnahmeverfahren bzw. für bei diesen Verfahren gescheiterte Studenten, Zivil- und Präsenzdiener, „Nachmaturanten“ sowie bei einem Scheitern in der Studieneingangsphase. In diesen Fällen kann noch bis Ende November inskribiert werden. Bereits inskribierte Studenten, die ihr Studium fortsetzen oder etwa vom Bachelor- ins Masterstudium wechseln, haben noch bis Ende November Zeit.

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