20.000 Lungenfachärzte in Wien

20.000 Fachärzte aus der ganzen Welt nehmen bis 5. September am Kongress der Europäischen Lungengesellschaft in der Messe Wien teil. Erstmals findet dabei ein „Lung Run“ im Prater statt.

Start und Ziel beim Lauf über fünf Kilometer ist am Sonntag beim Ernst Happel-Stadion. Der norwegische Ruderer Olaf Tufte, selbst Asthmatiker, Weltmeister und Doppel-Olympiasieger (2004, 2008) im Einerrudern die Medaillen übergeben. „Wir wollen damit verstärkt auf die Wichtigkeit von regelmäßiger Bewegung für die Gesundheit im Allgemeinen und für die Lungengesundheit im Besonderen aufmerksam machen“, sagte Klaus Rabe, Präsident der European Respiratory Society (ERS).

Unter den Teilnehmern sind mehrere heimische Asthma-Patienten. „Auch sie sind Beispiele dafür, welche positiven Auswirkungen regelmäßiges Ausdauertraining auf das Gesamtbefinden von Betroffenen hat,“ betonte Sylvia Hartl, Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP).

Neue Möglichkeiten bei Lungenhochdruck

Beim Kongress sind österreichische Wissenschafter mit innovativen Methoden in der Emphysem-Therapie und neuen Möglichkeiten in der Diagnose des Lungenhochdrucks (pulmonale Hypertonie) stark vertreten. Die Emphysem-Forschung hat unter dem Begriff Lungenvolumen-Reduktion endoskopische Methoden entwickelt, um erkrankte (überblähte) Lungenareale „auszuschalten“.

„Ziel ist, krankes Gewebe schrumpfen zu lassen, um gesünderem Gewebe mehr Platz zu geben“, erläuterte Arschang Valipour von der 1. Lungenabteilung im Otto Wagner Spital. Es sei gelungen, jene Patienten zu identifizieren, die am meisten von dem mittels Bronchoskopie (Lungenspiegelung) durchgeführten Eingriff profitieren. „Wir können jetzt auch ziemlich genau sagen, welcher Benefit mittel- bis langfristig für die Patienten zu erzielen ist.“

Bei Verdacht auf Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie) wollen Wissenschafter vom Ludwig-Boltzmann Institut für Lungengefäßforschung in Graz Diagnoseverfahren optimieren. „Wir haben etwa festgestellt, dass in die Auswertung des Gehtests nicht nur die zurückgelegte Strecke, sondern auch der Grad der Anstrengung und die Herzfrequenz mit einbezogen werden müssen“, berichtete Gabor Kovacs von der klinischen Abteilung für Pulmonologie an der Medizinischen Universität Graz.

20.000 Ärzte nehmen teil

Rund 20.000 Lungenfachärzte aus aller Welt nehmen an dem Kongress teil. Die Zahl der Kongresse in Wien ist im Vorjahr gestiegen, die Wertschöpfung erreichte mit einem Plus von neun Prozent laut Stadt Wien einen neuen Höchstwert - mehr dazu in Kongresse sorgen für Umsatzrekorde (wien.ORF.at; 19.3.2012).

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