80. Saison für das Theater der Jugend

Viel gefeiert wird heuer im Theater der Jugend (TdJ). Die 80. Spielsaison steht an, zudem wird die Hauptspielstätte, das Renaissance Theater, 100 Jahre alt. Ein drittes Haus wäre bespiel- aber nicht leistbar, wie es bei der Präsentation hieß.

„Ich habe diesbezüglich erste Tentakel ausgestreckt“, so der künstlerische Leiter Thomas Birkmeir über ein drittes Haus. Realistisch sei ein derartiges Vorhaben angesichts der allgemein angespannten Lage aber nicht, wie auch die derzeit laufenden Subventions-Verhandlungen für die Jahre 2013 bis 2015 „leider bestürzend aussehen“: „Wir haben heute um elf Prozent weniger als noch 1999“, so Birkmeir.

Renaissance Theater

Theater der Jugend

Saisoneröffnung mit Tag der offenen Tür

Positiv fiel bis dato jedenfalls die Nachfrage auf die Saisoneröffnung mit einem „Tag der offenen Tür“ im Renaissance Theater am 15. September aus, für den es noch wenige Restplätze gibt. Den Premierenreigen läutet dann Guus Kuijers „Ein himmlischer Platz“ am 5. Oktober in einer Bearbeitung von Birkmeir selbst ein. Schon hier wird das Saisonmotto „Du bist Gesellschaft“ proklamiert, das sich mit Eigenverantwortung, Zivilcourage und dem Generationenvertrag beschäftigt.

Im Renaissance Theater folgen weiters die Uraufführung der Dickens-Bearbeitung „Frohe Weihnachten, Mr. Scrooge!“, der Klassiker „Das Dschungelbuch“, Nigel Williams Adaption des „Herr der Fliegen“ sowie „Vorstadtkrokodile“ von Max von der Grün, das am 28. Mai 2013 in einer Inszenierung von Frank Panhans den Abschluss bilden wird.

Im Theater im Zentrum werden neben Tim Bowlers „Starseeker“ zwei Uraufführungen gegeben: Birkmeir selbst nimmt sich Sally Nicholls’ „Wie man unsterblich wird“ an, bevor Gerald Maria Bauer die „Nibelungen“ auf die Bühne stellt.

Unterschied zwischen Recht und Unrecht vermitteln

Den gesellschaftlichen Auftrag sieht Birkmeir in allen Produktionen stark verankert: „Es ist wichtig, schon einem Sechsjährigen zu vermitteln, was Recht und was Unrecht ist. Gefördert wird unsere Aufgabe von der Politik aber nur sehr bedingt.“

Um Kulturvermittlung für Kinder und Jugendliche noch stärker ins Bewusstsein zu bringen, veranstaltet man in Kooperation mit dem Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Uni Wien von 14. bis 16. November auch das Symposium „Wert - Objekt - Kind“. Zur aus eigenen Mitteln finanzierten Veranstaltung sind verschiedene Experten aus dem In-und Ausland geladen.

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