Obstbäume pflanzen bei erster „Wienwoche“

Wien ist um eine Veranstaltung reicher: Auf Initiative der Wiener Grünen geht ab 22. September erstmals die „Wienwoche“ über die Bühne. Über 70 Veranstaltungen sind innerhalb von 17 Tagen geplant, vom Schnellkurs im Pflanzen von Obstbäumen bis zur Soundinstallation im Waschsalon.

„Wir haben einen Ballon gestartet, von dem wir anfangs nicht wussten, wohin er fliegen wird. Jetzt steigt er aber immer höher auf“ - Mit diesen Worten stellte das Leitungsteam der Wienwoche sein Programm vor. Dabei handle es sich um ein Kulturprojekt, das die Stadt „aktiv herausfordern“ soll, unterstrich der stellvertretende Obmann Markus Wailand.

Kulinarische Radtour

Die „Wienwoche“ startet am 21. September mit einer Pre-Opening-Party im Ragnarhof in Ottakring. Schon beim Eröffnungsfest im Ostarrichi-Park einen Tag später ist das direkte Mitwirken der Besucher gefragt: Diese bekommen im Rahmen des Workshops „Urbane Commons“ einen Schnellkurs im Pflanzen von Obstbäumen vermittelt. Das Erlernte wird dann mit der Pflanzung um 16.30 Uhr umgesetzt.

Zeitgleich macht das kulinarische Drama „Wien wie es isst“ im Zuge einer Radtour sichtbar, wie, wo und von wem Nahrung in Wien produziert, verteilt und konsumiert wird. Nach dem Fest werden im Museum für Volkskunde zwei Ausstellungen rund um das Thema Migration eröffnet.

Radvehikel

Wienwoche

Bis 7. Oktober sind Workshops, Projekte und Veranstaltungen geplant

Alle Veranstaltungen sind gratis

Insgesamt stellen 29 Gruppen an über 40 Veranstaltungsorten ihre Arbeit dem Publikum vor. Alle Veranstaltungen sind kostenlos. Für manche Workshops müssen sich Interessierte aber bereits im Vorfeld anmelden. Der Schwerpunkt des Programms liege auf „gesellschaftskritischen Aktionsformen in Kunst, Kultur und Aktivismus“, wie Can Gülcü vom Leitungsteam betonte. Insgesamt gibt es fünf Themengruppen: „Raum umverteilen“, „Geschichte neu schreiben“, „Agieren“, „Soundpolitik machen“ und „Involviert berichten“.

Höhepunkte der Wienwoche neben den kulinarischen Radtouren sind unter anderem die Messe für Arbeit und Arbeitslosigkeit am 28. September. Im Bildungszentrum der Wiener Arbeiterkammer haben Arbeitssuchende und Erwerbstätige die Möglichkeit, sich im Rahmen von gemeinsamen Workshops zu Arbeit und sozialen Rechten auszutauschen. Auch ein partizipatives Theaterstück und ein dokumentarischer Kurzfilm stehen am Programm.

Abgründiges und Verschwiegenes

In „Stories your guide won’t tell you about Vienna“ durchforsten weiters Tal Adler und Karin Schneider die österreichische Geschichte nach Abgründigem und Verschwiegenen. Dazu werden Interviews mit unterschiedlichen Organisationen, vom Alpenverein über die Wiener Philharmoniker bis hin zu kirchlichen Verbänden, geführt. Das Ergebnis wird dann in einer Art „Reisebildbuch“ mithilfe von Postkarten erzählt.

Gitarre im Waschsalon

Wienwoche

Ungewöhnliche Veranstaltungsorte

Im Waschsalon „schnell und sauber“ beim Urban-Loritz-Platz gibt es von 28. September bis 6. Oktober eine Soundinstallation der Live-Performance-Gruppen „DJn Kollektiv Brunnhilde“ sowie der feministischen Kulturplattform globalista. Unter dem Motto „Matz ab! Sie schätzen Ordnung? Wir nicht!“ steht am 29. September ein experimenteller Stadtspaziergang über den Matzleinsdorfer Platz am Programm. Dabei wird die Geschichte des ehemaligen Vorstadtplatzes und seine Bedeutung als Wiener Verkehrsknotenpunkt thematisiert.

Die Wienwoche wird mit städtischen Mitteln finanziert, die insgesamt 453.000 Euro betragen. Davon fließen 55 Prozent direkt in das Projekt. Eine Fortsetzung der Veranstaltung im kommenden Jahr ist geplant.

Link: