Nestroy für Hackl und Kehlmann

Bei der diesjährigen Nestroy-Gala wird Karlheinz Hackl für sein Lebenswerk geehrt, Daniel Kehlmann erhält den Preis für sein Stück „Geister in Princeton“. Jury, Preisvergabe und Gala wurden bei der 13. Auflage des Nestroy neu aufgestellt.

Der unabhängige Verein „Wiener Theaterpreis“ kooperiert nun mit dem Wiener Bühnenverein und dem Theatererhalterverband. Die Aufgaben der Kritikerjury, die bisher die Nominierungen vornahm und der Nestroy-Preisakademie, die aus den Nominierungen die Gewinner wählte, wurden getauscht - mehr dazu in Gala für „Nestroy neu“ ausgeschrieben (wien.ORF.at; 20.2.2012).

„Mit der Juryentscheidung über die Sieger ist auch der Verdacht des Neides oder der Missgunst vom Tisch. Die Voten der Akademie, die Nominierungen in den wesentlichen Kategorien umfassen, waren besonders breit gestreut und brachten der Jury interessante Anregungen“, unterstrich Juryvorsitzende Karin Kathrein. Auch beim Publikumspreis ist man von der Selbst-Nominierung der Theater wieder abgekommen. Nun hat das Publikum die Wahl aus einem breiten Jury-Vorschlag. Das Voting beginnt Anfang Oktober.

Karlheinz Hackl in "Der Zerrissene" im Burgtheater 2005

APA/Herbert Pfarrhofer

Schauspieler Karlheinz Hackl wird mit einem Nestroy für sein Lebenswerk geehrt

Auszeichnungen für Hackl und Kehlmann fix

Drei Nestroy-Preise sind seit Mittwoch fix: Karlheinz Hackl wird für sein Lebenswerk ausgezeichnet. „Dieser Preis ist schon etwas ganz Besonderes. Ich habe zum Leben und zum Lebenswerk eine besondere Einstellung, wie sie begreifen“, sagte Karlheinz Hackl, der vor einigen Jahren eine schwere Krebserkrankung überwunden hat. Bei einer Vorstellung des „Zerrissenen“ war er im Frühjahr 2003 zusammengebrochen und kurze Zeit später operiert worden.

Daniel Kehlmann erhält für sein Stück „Geister in Princeton“ ebenfalls einen Nestroy und den Nestroy für die beste Ausstattung bekommt Olaf Altmann für „Winterreise“ von Elfriede Jelinek im Akademietheater.

Vier Nominierungen für „Geister in Princeton“

Neben den drei Preisträgern wurden insgesamt 33 Nominierungen in neun Kategorien bekannt gegeben. Insgesamt vier Nominierungen gab es für die Grazer Uraufführung von „Geister in Princeton“, je drei Nominierungen für „Woyzeck & The Tiger-Lillies“ im Museumsquartier und „John Gabriel Borkman“ in der Josefstadt.

Auf den Bundesländerpreis dürfen Aufführungen der Bühne Litschau, des Landestheaters Niederösterreich und des Schauspielhaus Graz hoffen. Als beste Schauspielerinnen sind Andrea Eckert, Regina Fritsch, Nicole Heesters, Steffi Krautz und Dörte Lyssewski nominiert.

Um den Nestroy als bester Schauspieler werden Raphael von Bargen, August Diehl, Michael Maertens, Joachim Meyerhoff und Johannes Silberschneider rittern. Für die beste Nebenrolle sind Maria Bill, Joachm Bißmeier, Brigitta Furgler, Fabian Krüger und Heribert Sasse nominiert.

Volksoperndirektor Meyer moderiert

Die Konzeption und Durchführung der Nestroy-Gala wurde ausgeschrieben, den Zuschlag unter den zehn Bewerbern erhielt die Agentur Mind-Set. Das Bühnenkonzept ist ganz auf den 150. Geburtstag von Johann Nestroy ausgerichtet. Die Gala am 5. November findet in der Halle E des MuseumsQuartiers statt.

In einer neuen Rolle als Moderator wird sich Volksoperndirektor Robert Meyer präsentieren: " „Ich habe keinen Nestroy und werde auch keinen mehr kriegen, weil ich nur noch in Musical und Operetten auftrete. Aber wird sind dabei, einen Preis für uns zu erfinden.“ ORF III wird die Preisverleihung live übertragen.

„Der 13. Nestroy ist der Neubeginn nach einem konstruktiv geführten Reformprozess, dafür bin ich allen Beteiligten dankbar“, sagte der Schirmherr des Wiener Theaterpreises, Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ). „Jetzt kann die Erfolgsgeschichte weiter geschrieben werden - mit frischem Wind und neuen Ideen.“

Frick und Mayer Sieger im Vorjahr

Im Vorjahr waren Sarah Viktoria Frick und Max Mayer beim Nestroy als beste Schauspieler/in geehrt worden. Autor Peter Turrini bekam den Preis für sein Lebenswerk, Peter Handke den Autorenpreis - mehr dazu in Nestroy für Theaterstars (wien.ORF.at; 14.11.2011).

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