Carsharing-Markt kommt in Bewegung

Der Carsharing-Anbieter Zipcar baut seine Flotte in Wien aus. Neue Anmietstationen gibt es vor allem auf öffentlichen Parkplätzen. Bisher waren die Autos meist in Garagen zu finden.

Der Weg an die Oberfläche wird für die Leihwagen-Firma durch ein Angebot der Stadt möglich. Dieses sieht vor, dass die ersten drei Jahre keine Gebühr für diese Parkplätze zu zahlen ist - um den öffentlichen Platz für die Betreiber attraktiv zu machen, so Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) bei der Präsentation. Danach ist dafür eine reguläre Miete zu entrichten. Vassilakou verwies auf den verkehrsreduzierenden Effekt von Carsharing. Und sie zeigte sich überzeugt, dass die neue Sichtbarkeit des Angebots auch die Nachfrage erhöhen werde.

Carsharing-Auto

ORF/Hubert Kickinger

Die Fahrzeuge sind nicht mehr rot, so wie die einstigen Carsharing-Autos, sondern grün

100 Fahrzeuge von US-Unternehmer

Die erste Firma, die dieses Angebot nutzt, ist das US-Unternehmen Zipcar. Es hat kürzlich den seit 1998 in Wien und Österreich aktiven Anbieter Carsharing.at übernommen. Laut Christof Fuchs, dem Geschäftsführer von Zipcar-Austria, stehen in Wien derzeit an 66 Orten insgesamt rund 100 Fahrzeuge zur Verfügung.

Geplant ist - noch heuer - eine Aufstockung auf rund 130 Örtlichkeiten und auf circa 170 Gefährte unterschiedlicher Kategorien. Ganz unter Dach und Fach ist die Sache mit den öffentlichen Standplätzen noch nicht. Derzeit laufen laut Fuchs noch Verhandlungen mit einigen Bezirken.

Markt groß genug für alle Anbieter

Zipcar verfügt derzeit in Wien über rund 7.000 Nutzer. Der Präsident von Zipcar-Europa Frerk-Malte Feller betonte aber, dass er davon ausgehe, dass in Wien das Potenzial noch bedeutend höher sei, wobei er von bis zu 100.000 möglichen Carsharing-Nutzern in Wien ausging.

Der Markt wachse und darum habe er auch keine Sorge, an den Mitbewerber Car2Go Marktanteile zu verlieren, versicherte er. Er verwies darauf, dass das seit kurzem in Wien tätige Unternehmen ein völlig anderes System anbiete - ohne fixe Anmietstationen. Eine Ähnlichkeit gibt es allerdings: In der Flotte von Car2go-Flotte sind nur Kleinwagen zu finden. Zipcar will an den neuen öffentlichen Standplätzen vorerst ebenfalls nur solche anbieten.

Dritter Anbieter ab Herbst

Neben Zipcar und Car2Go wird es ab Herbst aber noch einen dritten Anbieter geben. Noch im Oktober will Easymotion mit „200 bis 250 Pkws“ neu in den Wiener Carsharing-Markt ein - mehr dazu in Carsharing: Neuer Mitbewerber ab Herbst.

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