Einkaufscenter baut „Fuck“-Schrift ab

Noch vor der Eröffnung hat die Avantgardekunstmesse Parkfair im Stadion Center für Aufregung gesorgt. Der Neonschriftzug „Fuck“ des Künstlers Pirmin Blum wurde wieder abmontiert. Offiziell aus sicherheitstechnischen Bedenken.

Schriftzug "Fuck"

ORF

Schriftzug sorgte für Ärger

„Fuck“ prangte in neonblauen Buchstaben auf einer Brüstung der Parkgarage des Einkaufszentrums in Wien-Leopoldstadt - eine Hommage an den chinesischen Künstler Ai Wei Wei. Dieser Schriftzug wurde allerdings Mittwochnachmittag abgebaut und somit aus einer kuratierten Ausstellung entfernt.

„Es kann jeder denken, was er will, über diese Arbeit, aber darum geht es ja in der Kunst, dass eben jeder seine Meinung frei bilden kann. Aber es ist so, wie wenn man im Mittelalter ist. Man denkt sich, wir sind in Österreich, in einer Demokratie?“, so der Schweizer Künstler Blum in einem Interview mit der ZIB24.

Künstler sehen Eingriff in Kunstfreiheit

Auch Raimund Deininger, Leiter der Galerie viertelneun, die den Künstler vertritt, ortete in dem Abbau einen Eingriff in die Kunstfreiheit. Rechtliche Schritte habe er bereits eingeleitet. „So kann man nicht mit Kunst umgehen. So etwas habe ich noch nie erlebt“, so Deininger.

Nicht gegen Blitze abgesichert?

Das Stadion Center rechtfertigte den Abbau mit sicherheitstechnischen Bedenken, da das Kunstwerk nicht gegen Blitze abgesichert sei. Außerdem befinde es sich nicht mehr im angemieteten Gelände, wie es hieß.

TV-Hinweis

In der ZIB24 kam der Künstler zu Wort, den Beitrag gibt es hier zum Nachsehen.

Vor dem Abbau seien die Kuratoren und der Künstler allerdings dazu aufgefordert worden, den Schriftzug selbst zu entfernen, so Matthias Makowsky, selbst Kurator bei der Parkfair. Als sie dieser Forderung nicht nachkamen, seien die Techniker des Stadion Centers selbst tätig geworden. „Das ist natürlich ein großer Eingriff in die künstlerische Freiheit“, meinte Makowsky.

„Das Werk sollte keine Provokation darstellen, sondern ein schönes Statement“, sagte Makowsky, „das wurde falsch aufgefasst.“

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