Wienwoche: Das Stadtfest der Grünen

Neben dem roten Donauinselfest und dem schwarzen Stadtfest gibt es mit der am, Samstag startenden Wienwoche jetzt auch eine grüne Veranstaltungsreihe. Geboten werden rund 70 Workshops und Projekte innerhalb von 17 Tagen.

„Raum umverteilen“, „Geschichte neu schreiben“, „Agieren“, „Soundpolitik machen“ und „Involviert berichten“: Das sind die Themen der Wienwoche. Der Schwerpunkt des Programms liege auf „gesellschaftskritischen Aktionsformen in Kunst, Kultur und Aktivismus“, wie Can Gülcü vom Leitungsteam betonte.

Obstbäume werden in City gepflanzt

Verschiedene Kulturinitiativen wurden Anfang des Jahres unter möglichst transparenten Kriterien ausgewählt, um an der Wienwoche teilzunehmen. Innerhalb der 17 tägigen Wienwoche stellen nun 29 Gruppen bei über 70 Einzelterminen an über 40 Veranstaltungsorten ihre Arbeit dem Publikum vor. Alle Veranstaltungen sind kostenlos. Für manche Workshops müssen sich Interessierte aber bereits im Vorfeld anmelden.

Die offizielle Eröffnung findet am Samstag mit einer Pflanzung von sechs Obstbäumen im Ostarrichi-Park statt. Schon beim Eröffnungsfest ist das direkte Mitwirken der Besucher gefragt: Diese bekommen im Rahmen des Workshops „Urbane Commons“ einen Schnellkurs im Pflanzen von Obstbäumen vermittelt. Das Erlernte wird dann mit der Pflanzung umgesetzt.

Kulinarische Radtouren

Zeitgleich macht das kulinarische Drama „Wien wie es isst“ im Zuge einer Radtour sichtbar, wie, wo und von wem Nahrung in Wien produziert, verteilt und konsumiert wird. Nach dem Fest werden im Museum für Volkskunde zwei Ausstellungen rund um das Thema Migration eröffnet.

Höhepunkte der Wienwoche neben den kulinarischen Radtouren sind unter anderem die Messe für Arbeit und Arbeitslosigkeit am 28. September. Im Bildungszentrum der Wiener Arbeiterkammer haben Arbeitssuchende und Erwerbstätige die Möglichkeit, sich im Rahmen von gemeinsamen Workshops zu Arbeit und sozialen Rechten auszutauschen. Auch ein Theaterstück und ein dokumentarischer Kurzfilm stehen am Programm.

In „Stories your guide won’t tell you about Vienna“ durchforsten weiters Tal Adler und Karin Schneider die österreichische Geschichte nach Abgründigem und Verschwiegenen. Dazu werden Interviews mit unterschiedlichen Organisationen, vom Alpenverein über die Wiener Philharmoniker bis hin zu kirchlichen Verbänden, geführt. Das Ergebnis wird dann in einer Art „Reisebildbuch“ mithilfe von Postkarten erzählt.

Soundinstallation im Waschsalon

Im Waschsalon „schnell und sauber“ beim Urban-Loritz-Platz gibt es von 28. September bis 6. Oktober eine Soundinstallation der Live-Performance-Gruppen „DJn Kollektiv Brunnhilde“ sowie der feministischen Kulturplattform globalista. Unter dem Motto „Matz ab! Sie schätzen Ordnung? Wir nicht!“ steht am 29. September ein experimenteller Stadtspaziergang über den Matzleinsdorfer Platz am Programm. Dabei wird die Geschichte des ehemaligen Vorstadtplatzes und seine Bedeutung als Wiener Verkehrsknotenpunkt thematisiert.

Gitarre im Waschsalon

wienwoche.org

Musikprogramm im Waschsalon „schnell und sauber“

Fortsetzung geplant

Die Wienwoche wird aus dem etwa 2,7 Millionen Euro schweren Budgettopf finanziert, der für die diversen parteinahen Veranstaltungen reserviert ist. Etwas mehr als 450.000 Euro kommen daraus der Wienwoche zugute. Dafür wurde das Budget für das ÖVP-Stadtfest halbiert und rund 100.000 Euro wurden vom SPÖ-Donauinselfest abgezweigt. Eine Fortsetzung der Veranstaltung im kommenden Jahr ist schon jetzt geplant.

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