Betrug mit „Wash-Wash“-Methode

Die Polizei hat drei Männer wegen Betrugs nach der sogenannten „Wash-Wash“- Methode in Ottakring festgenommen. Ein Wiener sollte zum Reinwaschen getürkter Geldscheine 150.000 Euro bezahlen - versprochen wurden ihm 7,65 Millionen Dollar.

Die Betrüger aus Kamerun haben Ende 2011 Mails verschickt, in denen sie um Unterstützung bei der Ausfuhr von 15,3 Millionen Dollar aus Libyen ansuchten. Ein Wiener meldete sich, im August dieses Jahres kam es zu einem Treffen in Italien.

Festnahme nach Betrug mittels "Wash-Wash"-Methode

Polizei

Flasche Geldscheine wurden sichergestellt

Der Haupttäter stellte sich laut Landespolizeidirektion Wien als „John Voma“ vor. Er sei ein UNO-Diplomat und müsse Geld aus der Krisenregion in Sicherheit bringen. Damit man mit den Millionen überhaupt ausreisen konnte, habe man die Dollarbündel zur Tarnung schwarz einfärben müssen, erzählte er dem Wiener.

Mann sollte um 150.000 Euro geprellt werden

Der vermeintliche Herr Voma und Komplizen präsentierten einen Tresor, in dem sich mehrere plastikverschweißte Pakete mit angeblich schwarzen Dollarscheinen befanden. Der falsche Diplomat zog zwei Scheine heraus, injizierte eine Zauberflüssigkeit und präsentierte zwei „frisch gewaschene“ echte Dollarnoten.

Mit der Vereinbarung, dass der Wiener den Kauf von einer großen Menge der Spezialchemikalie mit 150.000 Euro finanziert, wurde diesem der - wieder versperrte - Tresor mitgegeben. Bei der Heimreise wurde der Mann aber misstrauisch und schaltete die Behörden ein.

Festnahme nach Betrug mittels "Wash-Wash"-Methode

Polizei

Wega nahm drei Männer fest

Im Beisein von Beamten des Landeskriminalamtes Außenstelle West fand in einem Cafe in Ottakring nun ein weiteres Treffen statt. Nach einer „Vertragsunterzeichnung“ schritt die Sondereinheit WEGA ein und nahm „John Voma“ und zwei vor dem Lokal positionierte Landsleute fest. Der Haupttäter, dessen wahre Identität mittlerweile bekannt ist, leistete erheblichen Widerstand. „Es kam zu einer Rauferei, es flogen Gläser“, so ein Augenzeuge. Ein verletzter Beamter musste sich im AKH behandeln lassen.

Die Männer wurden in die Justizanstalt Josefstadt eingeliefert. Der Tresor, in welchem sich lediglich schwarz eingefärbtes Papier befand, wurde mitsamt dem Inhalt sichergestellt. Darin befand sich ausschließlich schwarz eingefärbtes, wertloses Papier. „John Voma“ schwieg bisher zu den Vorwürfen. Seine mutmaßlichen Komplizen wollten nur zufällig anwesend und am Coup nicht beteiligt gewesen sein.