Kein Geld von Al Jaber für Backhausen

Zurück an den Start für den Traditions-Textilbetrieb Backhausen. Nachdem Scheich Mohamed Bin Issa Al Jaber die letzte Frist zur Begleichung der versprochenen 2,85 Millionen Euro verstreichen ließ, nimmt der Firmenchef Gespräche mit Ersatzinvestoren auf.

Al Jaber hatte bis heute, Freitag, Zeit, das Geld zuzuschießen, um seinen Einstieg bei Backhausen perfekt zu machen. „Ich bin enttäuscht, dass er sich nicht an die Verpflichtungen gehalten hat. Bei der gemeinsamen Pressekonferenz hat er noch betont, dass ihm diese Partnerschaft am Herzen liegt“, sagte Reinhard Backhausen, der die Firma gemeinsam mit seinem Bruder in der sechsten Generation führt. Bis jetzt verbuche man keinen Zahlungseingang und es sei nicht davon auszugehen, dass das in den nächsten Stunden passiere.

Herbert Backhausen (l.), Scheich Mohamed Al Jaber (m.) und Reinhard Backhausen bei Pressekonferenz

APA/Herbert Neubauer

Bei der gemeinsamen Pressekonferenz wurde Al Jaber noch als Firmenretter präsentiert

Insolvenzverfahren eröffnet

Nun werden die Karten komplett neu gemischt. Am Montag geht die Investorensuche los. „Al Jaber ist jetzt einer von vielen Interessenten. Es besteht keine exklusive Bindung mehr, selbst wenn er noch zahlt“, so Backhausen. Um die Stoffproduktionsfirma zu retten, hätte Al Jaber 3,2 Millionen Euro zuschießen sollen. Bisher zahlte er lediglich 350.000 Euro an. Eigentlich hätte er die Differenz bis Ende Mai begleichen sollen, doch er verschob die Zahlung so lange, bis es den Banken reichte und Backhausen das Insolvenzverfahren eröffnen musste.

Eilige Suche nach Investor

Nachdem Al Jaber als Investor ausfällt, muss es bei Backhausen sehr schnell gehen. „In den nächsten sechs bis acht Wochen sollte Klarheit herrschen, wer die neuen Partner sind“, so der Firmenchef. Er gab sich zuversichtlich, alles zu einem positiven Ende zu bringen. Bevorzugt werde ein strategischer Partner, es würden aber auch Gespräche mit Finanzinvestoren geführt. Mögliche Investoren gebe es sowohl in Österreich als auch in Deutschland.

Das Textilunternehmen hat Schulden in Höhe von 6,6 Mio. Euro. Da Al Jaber seine Zahlungsfrist nicht einhielt, wurde über die Firma das Insolvenzverfahren eröffnet - mehr dazu in Backhausen: Ultimatum an Al Jaber.

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