Sängerknaben-Saal heißt „MuTh“
Das Geheimnis um den Namen des neuen Konzertsaals der Wiener Sängerknaben am Augartenspitz ist gelüftet: Nach Ideen wie „Dr. Eugen Jesser-Saal“ (nach dem 2008 verstorbenen Sängerknaben-Präsidenten, Anm.), „Konzertkristall“ oder „voxaugarten“ ist es nun „MuTh“ geworden. Das verkündete die Konzertsaal-Geschäftsführerin Elke Hesse in einer Pressekonferenz am Freitag. „MuTh“ stehe für die Verbindung zwischen Musik und Theater, so Hesse.
„Nach fast 100 Jahren wurde wieder ein Konzertsaal in Wien gebaut. Es ist ein Haus für alle Sinne - mit einer fantastischen Akustik, besten Sichtlinien von jedem einzelnen Platz und vielen Extras“, versprach Direktorin Elke Hesse. „Bislang in Wien Ungesehenes“ soll im neuen Saal zu sehen sein, kündigte Hesse bei der Programmpräsentation an, eigene szenische Produktionen und extra konzipierte Zyklen sollen diesen Anspruch untermauern.
Wiener Sängerknaben/Niki Witoszynskyj
Eröffnung mit Philharmonikern
Zur Eröffnung des neuen Konzertsaals werden am 9. Dezember die Wiener Sängerknaben mit den Philharmonikern unter Dirigent Franz Welser-Möst auftreten. Das Programm soll der Geschichte der Sängerknaben Rechnung tragen, unter anderem sind Werke der früheren Sängerknaben Haydn und Schubert zu hören. Ebenfalls am 9. Dezember wird ein Tag der offenen Tür veranstaltet.
Im Dezember stehen zudem Weihnachtskonzerte der Wiener Sängerknaben sowie ein Festkonzert mit Ildiko Raimondi auf dem Programm. Ein Kongress mit der Künstlerin Carmen Brucis setzt sich mit dem Thema „Mut“ auseinander, dabei sollen die Besucher in einer „Entdeckungsreise“ vom Zuschauerraum bis in das Direktionsbüro, Keller oder Bühne mit Performances, Musik und Installationen eingebunden werden.
Die erste Saison endet im Juni 2013, bis zum Sommer wird es Kooperationen etwa mit der Volksoper, dem Dschungel Wien oder dem Wiener Kindertheater geben. In der Spielsaison ab September 2013 sind Zyklen geplant, die sich aus mehreren Veranstaltungen zusammensetzen und gemeinsam einen thematischen Bogen spannen.
APA/Hans Klaus Techt
Eröffnung nach zwei Jahren Bauzeit
Schon vor der Programmpräsentation wurde versichert, dass klassische Konzerte der Wiener Sängerknaben keineswegs die Mehrheit der Veranstaltungen bilden werden und auch die von Anrainern befürchteten Bus-Invasionen ausbleiben sollen - mehr dazu in Sängerknaben-Konzertsaal eröffnet im Dezember (wien.ORF.at; 8.9.2012).
Nach Protesten gegen den umstrittenen Bau im Augarten ist im Jahr 2010 mit der Errichtung des 400 Zuschauer fassenden Konzertsaals begonnen worden. Die Baukosten betrugen rund 15 Millionen Euro.