Kupferdiebe: Schnellbahn verspätet

In der Nacht auf Montag sind in der Nähe des Bahnhofs Praterstern wieder Kupferkabel gestohlen worden. Auf der Schnellbahn-Stammstrecke zwischen Wien-Floridsdorf und Wien-Meidling kam es daher zu Verspätungen.

Die bisher unbekannten Täter hätten beim Diebstahl für den Betrieb „absolut notwendige“ Kabel entwendet, wie ÖBB-Sprecher Harald Ofner in einem Radio-Wien-Interview sagte: „Durch die Kabel wird über bestimmte Impulse bekanntgegeben, ob ein bestimmter Streckenabschnitt frei ist oder nicht.“ Da das nicht möglich war, mussten Mitarbeiter an Ort und Stelle dem Fahrdienstleiter mitteilen, wann die Züge einfuhren.

Kupferdiebe auch in der Vorwoche

Die Verzögerungen auf der Stammstrecke der Schnellbahnen dauerten bis kurz vor 9.30 Uhr. Bei einzelnen Zügen kam es zu Verspätungen bis zu 15 Minuten. Erst in der Vorwoche war es wegen eines Kupferdiebstahls zu erheblichen Verzögerungen im Schnellbahnverkehr gekommen, auch damals hatten die Täter beim Bahnhof Praterstern zugeschlagen - mehr dazu in Kupferdiebe legten S-Bahn lahm.

Am Donnerstag waren zwei Verdächtige festgenommen worden, sie waren beobachtet worden, als sie in Wien-Simmering 80 Kilogramm Kabel aus einer Firma stehlen wollten - mehr dazu in Zwei Kupferkabeldiebe festgenommen.

2,4 Millionen Euro Schaden im Vorjahr

In den vergangenen Jahren waren gerade die ÖBB besonders oft von Kupferdiebstählen betroffen. Im Vorjahr lag der Schaden bei 2,4 Millionen Euro. Die Kosten für die Wiederherstellung des Zugsverkehrs stehen in keiner Relation zum Wert des Kupfers: Für einen Kilogramm zahlen Schrotthändler rund 5,7 Euro. Laut Polizei dürfte sich das für Diebe - vor allem aus osteuropäischen Ländern - dennoch auszahlen.

Die ÖBB versuchen sich zu schützen und lassen seit drei Jahren die Kabel nach und nach austauschen. Bau- und Anlageteile werden mit einem Zahlencode versehen, der nur unter UV-Licht zu sehen ist. Polizei und Zoll können dadurch Diebesgut sofort erkennen. Die Strafen für Metalldiebstahl wie beim Abbau eines Erdungskabels der ÖBB sind unter Umständen drakonisch. Für vorsätzliche Allgemeingefährdung drohen bis zu zehn Jahre Haft.

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