Letzter Tag im Kaiserin-Elisabeth-Spital

Das Kaiserin-Elisabeth-Spital in Rudolfsheim-Fünfhaus hat am Freitag seinen Schließtag begangen. Bis zuletzt wurde noch operiert. Die Mitarbeiter werden in andere Spitäler eingegliedert. Anstelle des Spitals wird bis 2016 ein Pflegewohnheim entstehen.

122 Jahre lang wurden im Kaiserin-Elisabeth-Spital Patientinnen und Patienten versorgt. Im Zuge der Spitalsreform wurde das Aus beschlossen. Die mehr als 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden auf verschiedene Spitäler aufgeteilt.

Schließtag im Kaiserin-Elisabeth-Spital

KAV/Bernhard Noll

Das Personal des Spitals packt die „Koffer“

Letzte Operation am Donnerstag

Bis zuletzt operierte die chirurgische Abteilung mit dem Schilddrüsenzentrum jedoch noch. „Am Donnerstag standen wir noch im OP im Kaiserin-Elisabeth-Spital und am Montag, vier Tage später, operieren wir bereits unsere Patienten in der Rudolfstiftung“, so Michael Hermann, der zukünftig die zweite Chirurgische Abteilung mit Schwerpunkt für Schilddrüsenerkrankungen in der Krankenanstalt Rudolfstiftung leiten wird. Menschen mit Schilddrüsenerkrankungen werden darüber hinaus auch im Wilhelminenspital betreut.

Kaiserin Elisabeth Spital

KAV Archiv

In der Rudolfstiftung wurden zwei neue Ambulanzräume geschaffen, eine Station modernisiert und um 20 Betten erweitert, der Aufwachraum vergrößert und die Betriebszeiten der OP-Säle verlängert. Statt bisher von 8.00 bis 13.00 Uhr wird künftig von 8.00 bis 18.00 Uhr operiert. Die Mitarbeiter der Medizinischen Abteilung mit Schwerpunkt Kardiologie arbeiten neuerdings in der 1. Medizinischen Abteilung im Donauspital.

Im Frühjahr wird mit den Bauarbeiten für das Pflegewohnhaus auf dem Areal begonnen. Die Fertigstellung ist bis 2016 geplant. 336 Bewohnerinnen und Bewohner finden dort in zwölf Pflegewohnbereichen eine neue Heimat.

Neues Pflegewohnheim Rudolfsheim

Architekt DI Helmut Wimmer

Modell des neuen Pflegewohnhauses

Bis 2030 nur noch sieben Großspitäler

Hintergrund für die Schließung des Kaiserin-Elisabeth-Spitals: Bis 2030 soll es nur noch sieben städtische Spitäler geben: das AKH, das Donauspital, das Wilhelminenspital, das Krankenhaus Hietzing, das Kaiser-Franz-Josef-Spital, die Rudolfstiftung und das derzeit in Bau befindliche Krankenhaus Nord - mehr dazu in Grundstein für Wiens neues Großspital.

Neben dem Kaiserin-Elisabeth-Spital werden auch das Krankenhaus Floridsdorf, die Semmelweis-Frauenklinik und das Orthopädische Krankenhaus in Gersthof geschlossen. Sie übersiedeln in das neue Krankenhaus Nord. Auch das SMZ Sophienspital muss seine Pforten in den kommenden Jahren schließen.

„Ich möchte großes Lob und meine persönliche Anerkennung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aussprechen, die die großen Veränderungen mittragen und ausgesprochen konstruktiv an dem Prozess mitgewirkt haben“, sagte Wilhelm Marhold, Generaldirektor des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV), anlässlich der Schließung des Kaiserin-Elisabeth-Spitals. Bis zum Jahr 2024 wird auch das Wilhelminenspital neu gestaltet. Die Pavillons weichen einem großen Zentralgebäude - mehr dazu in Wilhelminenspital wird umgebaut.

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