Welt-Aids-Tag: Fahne am Rathaus

Heute ist Welt-AIDS-Tag. Die damit verbundene Botschaft: Die Anzahl der Neuinfektionen und Todesfälle auf Null reduzieren. Am Wiener Rathaus weht als Zeichen der Solidarität mit allen von HIV und Aids betroffenen Menschen eine Fahne.

1988 rief die UN-Weltgesundheitsorganisation (WHO) den ersten Welt-Aids-Tag aus. Seit damals veränderte sich viel, doch noch lange hat Aids seinen Schrecken nicht verloren. Im vergleichsweise reichen Mitteleuropa müssen Menschen zwar nicht mehr an der Krankheit sterben. Doch die Zahl der Erkrankungen nimmt wieder zu - mehr dazu in HIV-Infektionen in Wien steigen.

Information und Sensibilisierung wichtig

„Mit dem Motto ’Bekämpft Aids nicht Menschen mit Aids" wollen wir im Speziellen auf den Kampf gegen Diskriminierung und Stigmatisierung hinweisen“, sagte die für Antidiskriminierung zuständige Stadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) am Freitag. Information und Sensibilisierung der Bevölkerung seien wichtig.

Aids-Fahne auf dem Rathaus

PID/Alexandra Kromus

Red Ribbon am Welt-Aids-Tag 2012

Gemeinsam mit Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) zog sie als Zeichen der Unterstützung am Wiener Rathaus eine Fahne auf. Auch Philipp Dirnberger vom Wiener Aids Hilfe Haus sprach die gesellschaftlichen Probleme, verursacht durch eine Infektion, an: „Das Problem aber ist, dass es noch immer mit Tabuisierung, Stigma und Diskriminierung verbunden ist. Darunter leiden viele Betroffene in Wien und weltweit.“

Wehsely sagte, es sei gesundheitspolitisch wichtig, HIV und Aids zu thematisieren und bei jeder Gelegenheit die Notwendigkeit von Safer Sex zu betonten: „Wien setzt seit jeher auf Prävention und zielgruppenspezifische Aufklärung sowie maßgeschneiderte Betreuungs- und Unterstützungsmaßnahmen.“

Kondome schützen

Obwohl es einfach ist, sich vor einer Ansteckung zu schützen, sind in Wien die Menschen offenbar wieder risikobereiter als noch vor einigen Jahren. Bis Jahresende rechnet man bei der Aidshilfe mit mehr als 540 HIV-Neuinfektionen. Das würde einer Zunahme von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entsprechen. Dennis Beck von der Wiener Aids-Hilfe: „Es wird Aids nicht mehr so als Bedrohung erlebt, weil es Gott sei Dank gute Therapien gibt. Aber es ist immer noch eine schwere Infektion, wo man dann Tabletten nehmen muss.“

40 Prozent aller Neuinfektionen betreffen heterosexuelle Frauen. In ganz Österreich leben etwa 10.000 Menschen mit dem HI-Virus.

Betreuungszentren und Ambulatorien

In Wien wird vor allem auf Prävention gesetzt. Der Fonds Soziales Wien (FSW) fördert Einrichtungen, die sich mit HIV und Aids befassen, etwa den Verein HIV mobil, der auf Hauskrankenpflege und medizinische Betreuung für Aidskranke spezialisiert ist. Die Aids Hilfe Wien feiert heuer ihr 15-jähriges Bestehen und bietet unter anderem soziale Betreuung sowie ein Tages- und Aktivzentrum an.

Wer in Wien an Aids leidet, kann sich an zwei große Betreuungszentren im AKH und im Otto-Wagner-Spital wenden. Im AKH befindet sich etwa die österreichweit größte Betreuungseinrichtung mit derzeit mehr als 1.000 Patienten. Daneben werden im „ambulatorium suchthilfe Wien“ kostenlose HIV-Tests durchgeführt, einmal pro Woche gibt es eine HIV/Aids-Spezialambulanz.

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