Weihnachten als Schuldenfalle

In Wien ist die Zahl der Hilfesuchenden bei der Schuldnerberatung gleichbleibend hoch. 7.200 Menschen haben in diesem Jahr Rat gesucht. Gerade vor Weihnachten neigen noch mehr Menschen dazu, in die Schuldenfalle zu tappen.

„Weihnachten ist die Zeit des Konsums. Daran wollen alle teilhaben. Auch die, denen es nicht so gut geht“, so Hannes Hassler von der Schuldnerberatung Wien. Wenn das Fest des Schenkens vorbei ist, hat die Schuldnerberatung Hochkonjunktur. „In der Zeit von Mitte Jänner bis Mitte Mai haben wir 20 Prozent mehr Anmeldungen als im Jahresdurchschnitt“, hieß es.

Viele Verlockungen vor Weihnachten

Der Kauf der Weihnachtsgeschenke ist es freilich nicht, der die Menschen in den finanziellen Ruin treibt. Es kann aber oft der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt. Kreditkartenkäufe im Internet und Ratengeschäfte würden das Dilemma zusätzlich verschärfen. Auch vermeintlich günstige Handyverträgen würden manche finanziell überfordern. Gratis-Smartphones seien oftmals versteckte Kreditverträge.

600 Neuanmeldungen pro Monat

Hauptursachen einer Verschuldung seien der Arbeitsplatzverlust, eine ehemalige Selbstständigkeit und sowie die Aneinanderreihung von Fehlentscheidungen. Wenn man sich beispielsweise in einer Zeit, in der der Job unsicher ist, ein Auto lease und andere größere Anschaffungen mache, könne das gefährlich werden.

Allein in Wien verzeichnet die Schuldnerberatung 600 Neuanmeldungen pro Monat. Durchschnittlich stehen die Menschen mit 45.000 Euro in der Kreide. Österreichweit sogar mit im Schnitt 70.000 Euro.

Sollte die Rezession im kommenden Jahr wie von Wirtschaftsforschern angekündigt eintreten, dann geht man bei der Schuldnerberatung davon aus, dass sich noch mehr Menschen an die Schuldnerberatung wenden werden. Mehr Arbeitslose bedeuten nämlich, dass Kreditverpflichtungen nicht mehr eingehalten werden können.

„Weihnachtsrechner“ online

Die Wiener Schuldnerberatung hat auf ihrer Homepage einen „Weihnachtsrechner“ eingerichtet. Damit solle eine Liste erstellt werden, um die Weihnachtseinkäufe genau zu planen, hieß es.

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