Juweliere: Diebstahl im Minutentakt

In Wien sind am Freitag drei Juweliere Opfer von Dieben geworden. Innerhalb weniger als zehn Minuten waren zunächst zwei Juweliere in Wien-Alsergrund und der Innenstadt betroffen, später ein Geschäft in der Brigittenau.

Zweimal ging Freitagvormittag bei der Polizei der Alarm los: Um 10.58 Uhr wurde ein Geschäft in der Alserbachstraße in Alsergrund Schauplatz eines Trickbetruges und um 11.06 Uhr ein Juwelier am Stephansplatz in der Innenstadt.

Polizisten nach Überfall auf ein Juweliergeschäft am Stephansplatz

APA/Herbert Pfarrhofer

Die bisher unbekannten Täter waren mit einer Pistole und einer Axt bewaffnet

Fahndung nach Tätern läuft

Der Coup am Stephansplatz wurde den Angaben zufolge von drei Männern verübt, die mit einer Pistole und einer Axt bewaffnet waren. Sie bedrohten die zwei Angestellten und einen Kunden, zertrümmerten die Auslagenvitrinen mit der Axt und flohen mit einer Sporttasche voll mit wertvollen Uhren.

Polizisten nach Überfall auf ein Juweliergeschäft am Stephansplatz

ORF

Überfall am Stephansplatz

Dann flüchteten zwei der Täter in die U-Bahn-Station, was ein Passant beobachtete, der die Verfolgung aufnahm. Der dritte Täter entkam in Richtung Kärntner Straße. Der Passant konnte im U-Bahn-Bereich schließlich einen Räuber stellen, nahm ihm die Sporttasche ab und brachte die Beute zurück ins Geschäft. Den Räubern gelang unterdessen die Flucht.

„Ob wir alle Beutestücke zurückhaben, wissen wir noch nicht. Wir müssen erst eine Bestandsaufnahme machen“, sagte Verkaufsleiter Manuel Kunesch. Der Eingangsbereich des Juweliers war mit Glassplittern übersät. Auch ein Verkaufspult war voller Scherben. Die Axt hatten die Täter im Geschäft liegen gelassen. Die Täter werden von der Polizei der weltweit agierenden „Pink Panther“-Bande zugerechnet, diese bezeichnen Ermittler als „Kriminellen-Franchise“ - mehr dazu in „Pink Panther“ agieren wie „Franchise“.

Diebstahl in Wien-Alsergrund

Wenige Minuten vor dem Überfall am Stephansplatz hatten zwei Männer und zwei Frauen in einem Schmuckgeschäft in der Alserbachstraße den Weihnachtstrubel ausgenützt. Während ein Paar die Angestellten abgelenkt hatte, steckten die anderen heimlich einige Schmuckstücke ein.

Unbekannter plünderte Vitrine

Auch ein Juwelier in der Brigittenau war am Freitag Ziel eines Räubers: Der Mann war nicht bewaffnet, hatte aber eine Wollhaube und einen Schal über das Gesicht gezogen. Kurz nach 13.00 Uhr war er in das kleine Geschäft in der Klosterneuburger Straße 38 gekommen und begann eine Vitrine zu plündern. Zwei Angestellten, die ihn fragten, was er denn da tue, befahl er, sich auf den Boden zu legen. Dann raffte der Mann noch einigen Schmuck an sich und lief davon.

Laut Polizeisprecherin Camellia Anssari trug der Unbekannte eine Wollhaube und hatte einen Schal über das Gesicht gezogen, so dass nur ein Sehschlitz frei blieb. Zunächst sei unklar gewesen, ob die Tat als Raub zu qualifizieren sei, sagte die Sprecherin. Der Staatsanwalt habe dafür entschieden, da der Täter durch seine Forderung an die Angestellten, sich auf den Boden zu legen, Gewalt angewendet habe.

Die beiden Überfälle waren heuer bereits Nummer 24 und 25 auf Schmuckhändler in der Bundeshauptstadt, sagte Anssari. Mit dem heutigen Coup werden 14 davon den „Pink Panthern“ zugeschrieben. Bisher wurden heuer 18 Täter ausgeforscht, von denen neun in Haft sitzen. Die anderen werden per internationalen Haftbefehl gesucht.

Serie geht weiter

In Wien waren in dieser Woche bereits zwei Überfälle auf Juweliere verübt worden: am Dienstag in der Kaiserstraße im Bezirk Neubau und am Mittwoch am Keplerplatz in Favoriten - mehr dazu in Juwelierüberfall: Drei Festnahmen.