Museum statt Finanzministerium

Ab Oktober 2013 wird das Belvedere die Prunkräume im einstigen Winterpalais von Prinz Eugen in der Wiener Innenstadt bespielen. Das Finanzministerium stellt das Gebäude in der Himmelpfortgasse zur Verfügung und wird es auch teilweise nutzen.

Das Finanzministerium hatte früher seinen Sitz in der Himmelpfortgasse, im Jahr 2000 fiel die Entscheidung zur Sanierung des Gebäudes. Damals war auch geplant, die Prunkräume nach der Sanierung wieder für das Ministerkabinett und für Besprechungen zu nutzen.

Diesen Plan änderte Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP), nachdem sie die Räume erstmals besichtigt hatte: „Ich war so überwältigt und überrascht, dass ich mir nicht habe vorstellen können, hier selber einzuziehen.“ Auch sei es schwierig, in den Repräsentationsräumen ergonomische Büroreinrichtungen unterzubringen.

Prunkräume im einstigen Winterpalais von Prinz Eugen (früheres Finanzministerium) in der Himmelpfortgasse in der Wiener Innenstadt

APA/Herbert Neubauer

Die Prunkräume in der Himmelpfortgasse werden kulturell genützt

Das einstige Winterpalais von Prinz Eugen wird daher nicht mehr zu Repräsentationszwecken genützt (laut Fekter ein „früheres Politikverständnis, das heute nicht mehr zeitgemäß ist“), der administrative Teil des Ministeriums wird aber im Frühjahr 2013 wieder in das sanierte Palais übersiedeln. Fekter wird ihren Sitz im Nachbargebäude, dem Questenberg-Kaunitz-Palais in der Johannesgasse, aufschlagen.

Pressekonferenz mit Finanzministerin Fekter, Kulturministerin Schmied und Belvedere-Direktorin Husslein-Arco im früheren Finanzministerium in der Himmelpfortgasse

APA/Herbert Neubauer

Kulturministerin Schmied, Finanzministerin Fekter und Belvedere-Direktorin Husslein-Arco stellten das Projekt vor

Start mit Schau zum Geburtstag von Prinz Eugen

Das Konzept wurde am Freitag im roten Salon des Palais von Finanzministerin Fekter, Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) und Belvedere-Chefin Agnes Husslein-Arco präsentiert. Ab Oktober 2013 wird das Belvedere die Räume mit einem Kulturprogramm bespielen, zum Start ist eine Schau anlässlich des 350. Geburtstags von Prinz Eugen geplant. Die Adaptionen für die Museumsnutzung sollen im Frühjahr 2013 beginnen.

Husslein-Arco plant ein „Schaufenster des Barocks“, „zeitgenössische Interventionen“ sollen Teil des Konzepts sein: „Hier haben wir es wirklich mit einem Barockjuwel vom Feinsten zu tun. Es ist praktisch im ursprünglichen Zustand.“ Es werde gemeinsame Tickets mit dem Belvedere geben und allgemein eine enge Verschränkung mit dem bestehenden Publikumsmagneten.

Prunkräume im einstigen Winterpalais von Prinz Eugen (früheres Finanzministerium)  in der Himmelpfortgasse in der Wiener Innenstadt

APA/Herbert Neubauer

Mit einer Ausstellung zum 350. Geburtstag von Prinz Eugen soll das Kulturprogramm im Oktober 2013 starten

Jährliche Kosten von 2,55 Mio. Euro

Die Kosten für die museale Neunutzung betragen einmalig 5,7 Mio. Euro für Ein- und Umbauten. Künftig werden dann 2,55 Mio. Euro jährlich vom Finanzministerium an Kulturministerin Schmied überwiesen, welche sie zweckgebunden ans Belvedere weiterreicht.

„Für mich als Kunst- und Kulturministerin ist das natürlich großartig“, zeigte sich auch Claudia Schmied von der gefundenen Lösung angetan. Sie selbst hatte als Mitarbeiterin von SPÖ-Finanzminister Rudolf Edlinger zwischen 1997 und 1999 noch in den Räumlichkeiten verbracht: „Da fanden auch durchaus handfeste Besprechungen wie Budgetverhandlungen statt.“

Von der Zukunftsperspektive des Konzepts einer musealen Bespielung war die Ministerin jedenfalls überzeugt: „Am Anfang steht das Wollen. Wir drei wollen, dass das Projekt ein Erfolg wird, und deshalb wird es einer.“

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