„Sisis Home“ - Neues Konzept für Hermesvilla

Von Touristen wird die Hermesvilla im Lainzer Tiergarten bisher kaum beachtet. Um ihr mehr Besucher zu verschaffen, schlägt die Wiener ÖVP ein neues Nutzungskonzept als „Sisis Home“, die private Wohnstätte der Kaiserfamilie vor.

Die Hermesvilla wurde in den Jahren 1882 bis 1886 als kaiserlicher Jagd- und Wohnsitz errichtet. Kaiser Franz Josef entschloss sich zum Bau, unter anderem in der Hoffnung, seine reiselustige Frau „Sisi“, Kaiserin Elisabeth, damit öfter in Wien halten zu können. Die Hermesvilla befindet sich nun im Besitz der städtischen MA 49 (Forstamt und Landwirtschaftsbetriebe) und dient als Außenstelle des Wien Museums. Der denkmalgeschützte Bau wird für Sonderausstellungen zu kulturgeschichtlichen Themen verwendet.

Hermesvilla

Wien Museum/Hertha Hurnaus

Hermesvilla lockt zu wenig Besucher an, meint die ÖVP

Umfassende Sanierung nötig

Geht es nach der ÖVP, so soll die Villa als „Originalwohnstätte der Kaiserfamilie“ präsentiert und so für Besucher attraktiver werden, erklärte Planungssprecher Bernhard Dworak. Im ersten Stock wird bereits gezeigt, wie die Kaiserfamilie „privat“ gewohnt hat - mit Fotos, Plänen, Dokumenten und Teilen der originalen Einrichtung.

Im Hofmobiliendepot würden weitere Möbel lagern, meinte der Planungssprecher. Wichtig sei außerdem, das Gebäude umfassend zu sanieren, forderte er mit einem Verweis auf einen Kontrollamtsbericht, welcher den desolaten Zustand des Bauwerks kritisiert hatte.

Shuttledienst mit Kutschen

Auch über die Erreichbarkeit der Sehenswürdigkeit hat sich die ÖVP Gedanken gemacht. Die Hermesvilla liegt inmitten des Lainzer Tiergartens und ist derzeit nur zu Fuß erreichbar. Wichtig sei ein Shuttledienst zwischen Villa und Lainzer Tor, forderte Dworak. Zusätzlich könnte auch ein Transport zwischen Schloss Schönbrunn und Hermesvilla eingerichtet werden - mit historischen Gefährten wie Kutschen.

Zudem fordert die ÖVP, dass die Hermesvilla aus dem Wien Museum ausgegliedert wird. Vielmehr solle eine eigene Gesellschaft gegründet und die Schloss Schönbrunn Kultur- und BetriebsgesmbH (SKB) als Betreiber gewonnen werden.

Hermesvilla

Wien Museum/Hertha Hurnaus

Imperialer Glanz im Lainzer Tiergarten

Otto-Wagner-Pavillon öffentlich zugänglich machen

Beschäftigt hat die ÖVP auch der Otto-Wagner-Hofpavillon, der sich in der Nähe des Schlosses Schönbrunn befindet. Dieser diente dem Kaiser und seinen Gästen als Ein- und Ausstiegsstelle, wenn sie mit der Stadtbahn reisten. Das Gebäude befindet sich im Besitz der Wiener Linien und wird ebenfalls vom Wien Museum betrieben. Derzeit ist der Pavillon laut Webseite wegen Sanierungsarbeiten geschlossen.

Geht es nach der Wiener ÖVP, soll der Pavillon künftig regelmäßig öffentlich zugänglich sein. Bisher hätte man ihn nur für private Veranstaltungen mieten bzw. nach Anfrage besuchen könnek. Der Vorschlag: Schloss Schönbrunn-Besucher, die einen „Classic Pass“ erstehen - damit können sie nebst dem Schloss u.a. auch den Irrgarten und die Gloriette besichtigen - sollen auch Zutritt zum Pavillon haben.

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