Das bringt das Ausstellungsjahr 2013

Lucian Freud im Kunsthistorischen Museum Wien, Matisse in der Albertina und Wolken im Leopold Museum: Vielfältig zeigt sich das Ausstellungsjahr 2013 in Wien. Eröffnet werden zudem die Kunstkammer und das Stadtpalais Liechtenstein.

„Barock. Since 1630“ heißt es ab Februar im Belvedere. Die Ausstellung fängt bei der glanzvollen, luxuriösen Pracht der Regierungszeit Maria Theresias an, zeigt aber auch die Wiederbelebung des Barocks im Historismus und den Einfluss auf spätere Künstler. Weitere Höhepunkte der Saison werden ein Ausflug zur Wechselwirkung zwischen Friedensreich Hundertwasser und Japan sowie „Dekadenz“, die ab 21. Juni die Positionen des Österreichischen Symbolismus zeigt.

Wolken zwischen Romantik und Fotografie

Wolken statt nackter Männer beschäftigen das Leopold Museum 2013: „Bilder zwischen Himmel und Erde“ fängt ab 22. März Wolken von 1800 bis heute, zwischen Romantik und Fotografie ein. Ausgewählte Meisterwerke von Künstlern wie William Turner, Claude Monet oder Gerhard Richter stehen im Zentrum.

Claude Monet: Herbststimmung in Argenteuil, 1873

The Samuel Courtauld Gallery London

Claude Monet: Herbststimmung in Argenteuil, 1873

Die zweite Hälfte des Jahres gehört Oskar Kokoschka - in Kooperation mit der Angewandten und dem Oskar-Kokoschka-Archiv bemüht man sich ab 4. Oktober um einen neuen Zugang zum „sensiblen Titan“. Dabei werden nicht nur Gemälde und Grafiken des Künstlers, sondern auch Fotografien aus seinem Leben gezeigt.

Portraits von Lucian Freud im KHM

Einige Highlights des Kunstjahres 2013 bringt das Kunsthistorische Museum Wien. „Giza. Im Schatten der Pyramiden“ versetzt in die Zeit des alten Ägyptens (ab 22. Jänner). Ende Februar wird schließlich nach mehrjähriger Umbauzeit die Kunstkammer neu eröffnet, die in 20 Räumen 2.200 Objekte aus den kaiserlichen Schätzen - darunter auch die bekannte Saliera - präsentieren wird - mehr dazu in Erste Einblicke in die Kunstkammer.

Blick in den ersten komplett fertig gestellten Raum der Kunstkammer im Kunsthistorischen Museum am Mittwoch, 12. Dezember 2012, in Wien

APA/Robert Jäger

Erster Raum der Kunstkammer bereits offen

Im Oktober bringt das KHM erstmals Werke von Lucian Freud, Enkel von Sigmund Freud und einer der wichtigsten Porträtmaler der Welt, nach Österreich. Die Schau „Lucian Freud“ versammelt einige der berühmtesten Gemälde des Malers, die vor seinem Tod 2011 von ihm selbst ausgewählt wurden.

Eine weitere Neueröffnung wartet am 9. April in der Wiener Bankgasse: Das Stadtpalais der Familie Liechtenstein wird nach über vier Jahren umfassender Renovierungsarbeiten wieder eröffnet.

MAK will neu durchstarten

Auch im Museum für Angewandte Kunst (MAK) stehen die Zeichen im kommenden Jahr auf Vorbereitung und Erneuerung: Im Mai wird nicht nur die neu aufgestellte Schausammlung des MAK eröffnet, auch Kuratorin Pae White wird mit einer eigenen Schau „Orllegro“ vertreten. Am Ende des Jahres besinnt man sich mit „Focus Historismus. Geschichte als Labor der Moderne“ auf die Kernkompetenzen des Museums - mehr dazu in

„Blockbuster“-Ausstellungen in Albertina

Gleich drei potenzielle „Blockbuster“-Schauen plant die Albertina für das kommende Jahr: Ab Jänner ist die erste Max Ernst-Retrospektive in Österreich zu sehen, es ist die zweitteuerste Ausstellung in der Geschichte des Museums.

Im Herbst (ab 20. September) wird die Bühne für „Matisse und die Fauves“ bereitet - 50 Leihgeber steuern zu der Ausstellung bei, die nicht nur Matisse, sondern auch seine Freunde und Wegbereiter der Moderne beleuchtet. Dazwischen wird ein bisschen gefeiert: 10 Jahre „Albertina Neu“ sind Grund genug, ab 14. März die Meisterwerke der Albertina hervorzuholen und mit Bosch, Bruegel, Rubens und Rembrandt das Jubiläum zu zelebrieren - mehr dazu in Das bringt 2013 in der Albertina.

Andre Derain: Porträt des Henri Matisse, 1905, Öl auf Leinwand

Albertina/Tate

Andre Derain: Portrait von Henri Matisse, 1905

Jüdisches Museum feiert Geburtstag

Auch im Jüdischen Museum Wien wird 2013 Geburtstag gefeiert: Anlässlich des 25-jährigen Bestehens wird am 18. November die neue Dauerausstellung eröffnet, die neben der Wiener jüdischen Geschichte vom Mittelalter bis zur Shoah auch die Nachkriegszeit bis heute beleuchten wird.

Ab 20. März wird es im Palais Eskeles in der Dorotheergasse mit „Alles meschugge? Jüdischer Witz und Humor“ lustig, bevor sich die Ausstellung „Richard Wagner und das jüdische Wien“ zum 200. Geburtstag des Komponisten mit dem modernen Antisemitismus und Wagners Einfluss auf die Kunst der Wiener Jahrhundertwende auseinandersetzt.

Franz West im MUMOK

Franz West, Albert Oehlen und ein wenig „fantastischer Sozialismus“ begleiten das MUMOK im neuen Jahr. Auftakt ist am 22. Februar mit gleich zwei der Jahreshöhepunkte: „Franz West - Wo ist mein Achter?“ zeigt rund 30 „Kombi-Werke“, in denen West Einzelwerke zu neuen Arbeiten zusammenführt. Im „Fantastischen Sozialismus“ verbindet dagegen die Wiener Künstlerin Verena Dengler fantastischen Realismus und realen Sozialismus. Am 13. Juni eröffnet das MUMOK eine Überblicksschau zum deutschen Maler Albert Oehlen, bei der auch erstmals ein neuer Bildzyklus gezeigt wird - mehr dazu in Das bringt 2013 im MUMOK.

Franz West

Archiv Franz West

MUMOK widmet sich Franz West

Kunsthalle stellt sich neu auf

„Einfach etwas mehr Lust und Freude“ will der neue Kunsthallen-Chef Nicolaus Schafhausen in sein Museum bringen. Das Programm für 2013 stammt noch von seinem Vorgänger. Am Programm steht unter anderem eine performative Vortrags- und Veranstaltungsreihe unter dem Motto „What would Thomas Bernhard do?“ Diese sei bereits richtungsweisend für den neuen Ton und den Schnitt in der Programmierung der Kunsthalle, so Schafhausen - mehr dazu in Kunsthalle will „ein wenig Bordell“ sein.

Eine Warhol-Ausstellung wurde in der Kunsthalle abgesagt. Eine große Werkschau mit Arbeiten von Andy Warhol und Jean-Michel Basquiat wird es hingegen im kommenden Herbst im Kunstforum geben. Davor werden Ausstellungen von Meret Oppenheim und Jürgen Messensee gezeigt.

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