Großbrand durch verirrte Rakete

Die Einsatzkräfte hatten in der Silvesternacht in Wien alle Hände voll zu tun. Verirrte Silvesterraketen in Margareten und Meidling stecken Wohnhäuser in Brand. 21 Mieter mussten wegen Rauchgasvergiftung behandelt werden.

Für die Rettung war es überhaupt eine „ereignisreiche Nacht“ mit fast 1.000 Einsätzen rund um die Silvesterfeierlichkeiten. Knapp nach Mitternacht brannte eine Wohnung in der Hamburgerstraße. Eine Feuerwerksrakete war durch das geschlossene Küchenfenster einer Wohnung im ersten Stock geflogen und in dieser detoniert. Der 66-jährige Wohnungsinhaber konnte sich und seine 96-jährige Mutter noch rechtzeitig in Sicherheit bringen.

Das Wohnhaus

APA/Helmut Fohringer

Wohnung brannte aus

Weg ins Freie durch Rauch abgeschnitten

Darüber fand in anderen Räumlichkeiten eine Party statt, daher waren neben den Hausbewohnern noch viele Gäste anwesend. Da sich der Rauch im Stiegenhaus ausbreitete, war vielen der Weg ins Freie nicht möglich. Bei Ankunft der Einsatzkräfte „riefen zahlreiche Personen auf einem Balkon und an mehreren Fenstern um Hilfe“. Aus anderen Fenstern trat dichter Rauch aus. Das Feuer selbst war rasch gelöscht.

Durch den Vorfall wurden 20 Personen verletzt. Zwölf konnten laut Rettung nach der Erstversorgung durch die Rettung in häusliche Pflege entlassen werden. Die anderen wurden ins Spital gebracht.

Dachstuhl und Balkon in Brand gesetzt

Ebenfalls durch eine Silvesterrakete war nach Mitternacht ein Dach eines Wohnhauses auf dem Lucasweg in Meidling in Brand geraten. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand bereits die Hälfte des Dachstuhls in Flammen. Eine Frau wurde gerettet, zwei Wohnungen sind vorerst nicht mehr benutzbar.

Um 00.50 Uhr brannte ein Balkon am Rosa-Jochmann-Ring in Simmering vermutlich ebenfalls wegen einer Silvesterrakete. Von der Feuerwehr konnte das Feuer aber rasch gelöscht werden. Bei dem Einsatz wurden keine Personen verletzt.

Raketen trafen auch Autos

In Floridsdorf in der Tomaschekstraße und in der Gumpendorfer Straße in Mariahilf brannten zwei Autos komplett aus. Verantwortlich dafür waren laut Polizei ebenfalls Raketen.

Feuerwehrmann stürzte in Vorgarten

Bereits am Montagnachmittag geriet eine Wohnung in der Kupelwiesergasse in Hietzing in Brand. Die 71-jährige Wohnungsinhaberin hatte laut Polizei eine Kerze auf ihrer Couch angezündet und war dann eingeschlafen. In weiterer Folge fing das Sofa Feuer und löste einen Wohnungsbrand aus.

Die Mieterin wurde durch die Rauchgase erheblich verletzt. Von der Feuerwehr wurde sie aus der Wohnung gerettet und in ein Krankenhaus gebracht. Bei der Durchsuchung der Räumlichkeiten nach weiteren Personen fiel ein Fenstergitter aus der Verankerung und ein Feuerwehrmann stürzte vier Meter tief in einen Vorgarten. Er überstand den Unfall ohne lebensgefährliche Verletzungen.

Feuerwerke: Polizei stellte 251 Anzeigen aus

„Weniger kleine, dafür einige größere Einsätze“, lautete die Silvesternacht-Bilanz der Feuerwehr. Die Vielzahl an Einsätzen der Wiener Rettung stand klar im Zusammenhang mit Neujahrsfeiern - Alkoholkonsum und unvorsichtiger Umgang mit Pyrotechnik waren häufig die Ursachen.

Die Polizei stellte in der Silvesternacht 251 Anzeigen und 78 Organmandate wegen Verstößen gegen das Pyrotechnik-Gesetz aus. 69 Anzeigen gab es wegen Sachbeschädigung, 46 wegen Lärmerregung.