Augarten-Porzellan als „Hobby“

In zwei bis drei Jahern will Erhard Grossnigg mit der Porzellanmanufaktur Augarten den Break-Even erreichen. Seit zehn Jahren ist die Traditionsfirma in seinem Besitz, Grossnigg bezeichnet das Unternehmen als „Hobby“.

„Ich habe viel investiert, unter anderem in ein tolles Museum, und Augarten wird hoffentlich in zwei, drei Jahren den Break-Even erreichen“, sagte Grossnigg in einem „Kurier“-Interview. Sein Einstieg erfolgte 2003, als das Unternehmen insolvent war.

Erhard Grossnigg, Eigentümer der Wiener Porzellanmanufaktur Augarten, bei einer Pressekonferenz 2011

APA/Hans Klaus Techt

Erhard Grossnigg

Augarten sei ein Stück österreichischer Tradition. „Ich wollte zuerst nicht, aber als ich sah, wie dort gearbeitet wird, war ich überzeugt, dieses Unternehmen muss erhalten werden“. Das Problem sei, „wer kauft heute noch teures Porzellan?“. Aber er leiste sich als Hobby auch eine Beteiligung an der Seidenmanufaktur Fabric Frontline.

Langfristige Planung für Westbahn

Vom langfristigen Erfolg ist Grossnigg auch bei der Westbahn überzeugt. „Wir wollen mit einer kleinen Bahn mit einem modernen Konzept den ÖBB Konkurrenz machen. Wir haben ein besseres Service, saubere Züge und niedrigere Betriebskosten.“

Grossnigg ist auch an der Semper Constantia Privatbank beteiligt. Die Vergangenheit hänge der Bank, die durch die Immofinanz-Konstruktion in Misskredit gekommen sei, imagemäßig noch nach, sagt der Unternehmer. „Das wird noch dauern, aber die Bank arbeitet gut“. Sie sei ein ordentliches Institut mit hohen ethischen Ansprüchen und einer Eigenkapital-Überdeckung von 300 Prozent. Verkauft würden nur Produkte, die der Kunde verstehe.

Sanierung von 100 Firmen

Weil Tarbuk zu seiner Firmengruppe gehört, fährt Grossnigg mittlerweile einen Jaguar als Dienstwagen, aber noch nicht lange. „Da war ich immer sehr bescheiden. Sie können als Sanierungsmanager nicht mit einem Rolls-Royce oder einem dicken Mercedes vorfahren. Jetzt habe ich einen Jaguar, aber darauf habe ich gewartet, bis ich 60 Jahre alt wurde.“

Etwas mehr als 100 Firmen habe er saniert, sagte der gebürtige Linzer Grossnigg (66) im „Kurier“. „Mir wäre sehr fad, wenn ich lediglich für ein Unternehmen arbeiten würde. Grundsätzlich ist das alles keine Wissenschaft, sondern immer das Gleiche: Mehr einnehmen als ausgeben.“

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