Frau auf U-Bahn-Gleise gestoßen

Im Zuge eines angeblich rassistischen Streits ist eine gebürtige Afrikanerin am Samstag von einem Mann in der U-Bahn-Station Taborstraße auf die Gleise gestoßen worden. Sie konnte im letzten Moment vor dem heranfahrenden Zug gerettet werden.

Der 51-jährige Verdächtige, der in Begleitung seiner Lebensgefährtin war, soll sich gegen 23.40 Uhr in der Station in der Leopoldstadt über das Verhalten zweier gebürtiger Afrikanerinnen geärgert haben, die laut mit einem Handy telefoniert hätten. „Er stänkerte die Frauen an und beschimpfte sie rassistisch“, sagte Polizeisprecher Thomas Keiblinger.

U2-Station Taborstraße

APA/Schlager

Vorfall passierte in der U-Bahn-Station Taborstraße

Die Auseinandersetzung eskalierte weiter: Der Mann versetzte der 36-Jährigen einen Faustschlag auf den Kopf und stieß sie absichtlich auf die Schienen in Fahrtrichtung Aspern. Die Frau erlitt durch den Sturz einen Fersenbeinbruch und hätte sich nicht selbst in Sicherheit bringen können.

Frau beinahe von U-Bahn überrollt

Laut Polizei wurde der Notstopp von einem Noteinsatzteam der Wiener Linien betätigt. Dort wusste man davon nichts, sondern ging davon aus, dass ein unbekannter Zeuge geistesgegenwärtig genug war, das Einfahren der U-Bahn zu verhindern. „Nur 30, 40 Sekunden später wäre ein Zug in die Station eingefahren“, so Keiblinger.

Während der Angreifer flüchtete, hielt die Begleiterin des Opfers die Lebensgefährtin des Mannes fest. So war es für die Polizei nicht weiter schwer, diesen festzunehmen. Dieser gab den Stoß zwar zu, gab aber an, selbst beschimpft worden zu sein.

Mann wurde in U-Haft genommen

Er habe auch keine rassistischen Äußerungen getätigt, sondern sei selbst mit einer Ausländerin liiert. Er habe sich bedroht gefühlt und versucht, die Frau durch den Stoß auf Distanz zu halten. Keinesfalls habe er sie verletzen wollen. Das ist aber offensichtlich passiert. Die Frau wurde operiert und befand sich am Montag noch in stationärer Behandlung. Der Mann wurde wegen Mordverdachts verhaftet und in die Justizanstalt Josefstadt eingeliefert.