Schneefall: Keine Pause für Einsatzkräfte

Im Dauereinsatz war der Winterdienst am Donnerstag aufgrund des starken Schneefalls. Auf den Straßen kam es immer wieder zu Verzögerungen, auch öffentliche Verkehrsmittel waren langsamer unterwegs. Die Kurzparkzonen wurden aufgehoben.

Im Volleinsatz waren seit Mittwochabend die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des MA-48-Winterdienstes. Am Donnerstagvormittag waren 2.077 Einsatzkräfte unterwegs, um das 2.800 Kilometer lange Straßennetz vom Schnee zu befreien. Zudem waren 362 Räum- und Streufahrzeuge unterwegs. Auch der Fuhrpark privater Partner ist im Einsatz.

Wegen des Schneefalls hob die Stadt die Kurzparkzonenregelung auf, teilte die MA 48 in einer Aussendung mit. Somit kann auch in Zonen, in denen normalerweise Parkschein- bzw. Parkpickerlpflicht herrscht, der Pkw kostenlos abgestellt werden.

Sonderzug der Wiener Linien räumt am Donnerstag Schnee weg

Wiener Linien/Johannes Zinner

Sonderzug der Wiener Linien räumt ebenfalls Schnee weg

Feuerwehr verzeichnet doppelt so viele Einsätze

Das Winterwetter bescherte auch der Berufsfeuerwehr beträchtliche Arbeit - wegen glatter Fahrbahnen. Die aufwendigsten Einsätze beträfen auf Steigungen hängen gebliebene Lkws, sagte Presseoffizier Gerald Schimpf.

Dazu kamen Bergungen von Pkws, die von der Fahrbahn oder ineinandergerutscht sind. Laut Schimpf absolvierte die Feuerwehr bis Mittag rund 50 zusätzliche Einsätze, ein Ende ist nicht absehbar, im Gegenteil: „Die Tendenz ist steigend. Im Durchschnitt kommen wir auf 100 Einsätze pro Tag. Heute werden es vermutlich mehr als 200 werden“, sagte der Sprecher.

Flughafen hat große Probleme

Der Schneefall sorgte auch auf dem Flughafen Wien-Schwechat für Probleme. Es kam zu massiven Flugausfällen. Viele Flugpassagiere beschwerten sich zudem, ohne Information in den Flugzeugen sitzen gelassen worden zu sein - mehr dazu in Schnee: Probleme auf Flughafen (noe.ORF:at; 17.1.2013).

Winterstraßendienst auf der Südosttangete in Wien am Donnerstag, 17. Jänner 2013

APA/Herbert P. Oczeret

Winterstraßendienst auf der Südosttangete

Zahlreiche Verzögerungen im Frühverkehr

Besonders auf den Zufahrtsstraßen kam es zu Verzögerungen. In der Früh verursachten vor allem Lkws ohne Winterausrüstung auf der Tangente Staus. Die Laxenburger Straße war stadtauswärts wegen vereister Fahrbahn streckenweise gesperrt. Ein weiterer „Brennpunkt“ für Staus war die Altmannsdorfer Straße über den Grünberg stadteinwärts und stadtauswärts.

„Innerhalb des Gürtels gibt es salznasse Fahrbahnen, außerhalb des Gürtels Schneefahrbahnen. Letztere sind aber mit Winterreifen gut befahrbar“, sagte Winterdienst-Chef Josef Thon. Auf der Wiener Außenringautobahn (A21) kam es zu starken Behinderungen. Bei einer Kollision gab es sechs Verletzte. Ein spezieller Alarmplan wurde in Kraft gesetzt - mehr dazu in Sonderalarmplan auf A21 in Kraft (noe.ORF:at; 17.1.2013).

Auch „Öffis“ langsamer unterwegs

„Stellenweise kann es trotz Winterdienst zu rutschigen oder glatten Fahrbahnen kommen. Eine Anpassung des Fahrverhaltens an die Straßenverhältnisse ist daher oberstes Gebot, insbesondere KFZ-Lenker und Winterradler sollten sich besonders vorausschauend im Straßenverkehr bewegen“, teilte die MA 46 per Aussendung mit. Die Behörde rief zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel auf.

Die öffentlichen Verkehrsmittel kamen wegen des Wetters generell aber nur langsam voran. „Gerade in den Außenbezirken und auf vielen Buslinien kam es zu längeren Wartezeiten. Die U-Bahnen fahren aber halbwegs regelmäßig“, sagte Dominik Gries von den Wiener Linien.

In der Früh war eine Straßenbahn der Linie 62 aus den Schienen gesprungen. Deswegen verkehrte die Linie zunächst nur zwischen Kärntner Ring und Wattmanngasse. Die Linie 60 war ebenfalls betroffen und fuhr zwischen Kennedybrücke und Wattmanngasse. Verletzt wurde bei dem Zwischenfall niemand. Am Nachmittag entgleiste dann ein Zug der Linie 49 bei der Endstation Hütteldorf-Bujattigasse bei der Umkehrfahrt.

Schneeräumung in Wien

ORF/Hubert Kickinger

Hauseigentümer für Gehsteige zuständig

Die Schneeräumung ist in Wien genau geregelt. Die MA 48 ist für die Straßen zuständig sowie für die kombinierten Geh- und Radwege. Die Autobahngesellschaft ASFINAG betreut Autobahnen und Schnellstraßen und damit in Wien die Südosttangente mit ihren Auf- und Abfahrten.

Hauseigentümer sind für die Gehsteigflächen zuständig. Sie haben dafür zu sorgen, dass der Gehsteig zwischen 6.00 und 22.00 Uhr geräumt ist. Laut Gesetz muss der Gehsteig auf zwei Drittel seiner Breite von Schnee und Eis befreit und bei Glatteis zur Gänze bestreut werden. Weil viele Hausbesitzer dieser Pflicht nicht nachgekommen sind, gab es bereits 1.200 Beschwerden.

Dabei ist weiters zu beachten: Generell ist das Salzstreuen auf Gehsteigen im Umkreis von zehn Metern rund um Bäume und Wiesen verboten. Als Grünfläche gilt auch schon der Vorgarten. Nur in absoluten Ausnahmefällen - etwa bei Eisregen - wird dieses Verbot aufgehoben. Bei Missachtung dieser Regelung droht eine Anzeige. Die Strafen liegen bei bis zu 700 Euro.

Schneefall wird geringer

Am Freitag wird „der Schneefall laufend schwächer und klingt am Nachmittag ab“, heißt es aus der ORF-Wetterredaktion. Kräftiger Nordwestwind verursacht aber weiterhin Schneeverwehungen. Die Temperatur erreicht minus fünf oder minus vier Grad - mehr dazu in wetter.ORF.at.

Die besten Fotos gesucht

Fotos von Winter und Kälte können Leserinnen und Leser an wien.ORF.at schicken, die Redaktion wählt laufend die schönsten Bilder aus und stellt diese online - mehr dazu in Gestalten Sie „Radio Wien“-Winterfotoalbum mit.

Fotoshow Winterfotos 2013

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