Hofer: Wien nur „kleines Trostpflaster“

Der Politologe Thomas Hofer sieht das Wiener Ergebnis der Volksbefragung zur Wehrpflicht nur als „kleines Trostpflaster“ für die SPÖ und Bürgermeister Häupl. Überrascht zeigte er sich in einem „Radio Wien“-Interview von der Wahlbeteiligung.

Nur in Wien haben die Wahlberechtigten mehrheitlich für ein Berufsheer votiert. 54,2 Prozent stimmten für eine Umstellung, 45,8 Prozent wollten auch weiterhin die Wehrpflicht - mehr dazu in Nur Wiener stimmten für Berufsheer.

Als „ganz kleines Trostpflaster, das die Wunde nicht decken kann“, bezeichnete Politologe Thomas Hofer in der „Radio Wien“-Sendung „Guten Morgen Wien“ das Wiener Ergebnis. „Wien ist DIE SPÖ-Hochburg, insofern sind die 54,2 Prozent keine wirklich tolle Nachricht, noch dazu da die Wahlbeteiligung geringer war. Dann ist es natürlich auch so, dass man in Wien etwa bei der Feuerwehr schon Profis gewohnt ist. Da ist Wien natürlich untypisch für Österreich“, analysierte Hofer.

Häupl an „totaler Niederlage“ vorbei

Für Thomas Hofer ist Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) mit dem Wiener Ergebnis an einer „totalen Niederlage vorübergegangen“, auch das sei aber nur ein kleiner Trost. „Es wird in der SPÖ durchaus einige geben, die ihn für diese Niederlage verantwortlich machen. Das ist zwar ein bißchen zu einfach - und er kann immer das Wiener Ergebnis hernehmen - aber klar ist, dass sich die SPÖ den Start in dieses Superwahljahr 2013 anders vorgestellt hat“, meinte Hofer.

Häupl hatte am Sonntag nach der Volksbefragung Reformen für das Bundesheer gefordert. Er sei für das Berufsheer eingetreten, aber es ist „natürlich als Demokrat zu akzeptieren, was das Volk entschieden hat und das muss man optimal umsetzen“, meinte Häupl - mehr dazu in Häupl: „Nehme Ergebnis zur Kenntnis“.

Überraschend hohe Wahlbeteiligung

Für Thomas Hofer hatte sich die Mehrheit für die Wehrpflicht schon im Vorfeld der Volksbefragung abgezeichnet, am Montag sah er zwei Überraschungen: „Erstens die Deutlichkeit - 60:40, da gibt es nichts daran zu rütteln. Das zweite ist die Wahlbeteiligung, denn die wird heute noch steigen, da erst die Wahlkarten ausgezählt werden. Es wird wohl in Richtung 52 Prozent gehen und das ist mehr als man erwarten konnte.“

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