Schwedenbomben: Kein Engpass

Ein durch die Internet-Initiative für Schwedenbomben entstandener Engpass ist behoben. Auch der Masseverwalter der insolventen Firma Niemetz versicherte, dass die Produktion weitergeht. Am 7. Mai stimmen die Gläubiger über den Sanierungsplan ab.

Durch ein Factoring-Finanzierungsmodell bekommt die Firma über eine zwischengeschaltete Bank schnelles Geld, um Aufträge des Handels erledigen zu können. Werner Albeseder, Geschäftsführer des Kommunikations- und Finanzierungsberaters Prime Corporate Finance, versicherte, dass die Produktion der Schwedenbomben dadurch für die nächsten Wochen und Monate gesichert sei. Albeseder betreut mit seiner Firma die angeschlagene Traditionsfirma Niemetz.

Verkauf von Schwedenbomben-Packung in der Niemetz-Filiale in Wien

APA/Georg Hochmuth

Schwedenbomben sollen weiterhin verkauft werden

Gläubiger stimmen am 7. Mai ab

Stephan Riel, Masseverwalter der insolventen Firma Niemetz, hat in seiner ersten Stellungnahme versichert, dass das Unternehmen unter seiner Aufsicht fortgeführt wird und die Produktion vorerst sichergestellt sei. Man sei bemüht, die stark angestiegene Nachfrage „raschest“ zu befriedigen.

Niemetz will das Sanierungsverfahren bzw. die Rettung des Unternehmens selbst stemmen. Handelsfachleute bezweifeln allerdings, dass die Schwedenbombe ohne starken Partner überleben kann - mehr dazu in Niemetz: Betrieb trotz Sanierungsverfahren.

Experten halten eine „Stand-alone-Variante“ für unwahrscheinlich. Der entscheidende Tag ist der 7. Mai, da stimmen die Gläubiger über den Sanierungsplan ab. Niemetz hat knapp 5 Millionen Euro Schulden und kann seine rund 70 Mitarbeiter nicht mehr bezahlen. Sie wurden beim Insolvenzfonds angemeldet - mehr dazu in Niemetz-Mitarbeiter warten auf Geld.

Kurzfristiger Engpass nach Solidarität im Internet

Ausgelöst wurden die Produktionsprobleme durch die derzeit herrschende Nachfrage. „Das Unternehmen ist derzeit gesegnet mit Zusatzbestellungen, weil die Nachfrage besonders groß ist“, berichtete Albeseder. Nicht zuletzt dank der Unterstützung Tausender Schwedenbombenfans im Internet waren die Niemetz-Produkte in vielen Supermärkten zuletzt ausverkauft.

Auch Masseverwalter Riel dankte im Namen der Firma für „zahlreiche Solidaritätsbekundungen, vor allem bei den Mitgliedern der Facebook-Gruppe ‚Rettet die Niemetz Schwedenbomben‘“. „Die beste Unterstützung für die Firma Niemetz liegt im Verzehr ihrer Produkte“, so Riel. Die Fan-Gruppe ist innerhalb weniger Tage explosionsartig auf inzwischen über 35.000 Mitglieder angestiegen.

Für konkrete Pläne zur grundlegenden Erneuerung der Marketingstrategie, deren Vernachlässigung laut Experten mitausschlaggebend für die Turbulenzen des Wiener Traditionsbetriebs ist, sei es jetzt laut Werner Albeseder noch zu früh: „Momentan steht das akute Überleben im Vordergrund.“

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