Pferdefleisch in Kebabspieß

Der Pferdefleischskandal hat nun auch wieder Wien erreicht. In einem Rind-Kalb-Puten-Drehspieß einer Firma in Ottakring wurde Pferde-DNA festgestellt. Von den bisher 34 Proben in Wien liegen 29 Analysen vor, drei waren positiv.

Der Kebabdrehspieß, in dem Pferde-DNA nachgewiesen wurde, stammt von der Firma Lilla Gastronomie KG in Ottakring. Es handelt sich um slowakische Ware, die fertig tiefgekühlt nach Wien geliefert wird. Unklar war noch, wie viel Pferdefleisch genau in dem Spieß enthalten war.

„Das Fleisch ist auch bereits verkauft worden. Es war eine typische Täuschung, der Rest der Ware wird sofort aus dem Verkehr gezogen, also entweder von uns beschlagnahmt oder von dem Besitzer freiwillig vernichtet“, meinte Alexander Hengl vom Wiener Marktamt in einem Radio-Wien-Interview.

Keine Gesundheitsgefährdung festgestellt

In den Proben wurde keine gesundheitsgefährdende Substanz festgestellt. „Wenn der Besitzer die Ware mit ’Pferdekebabspieß" bezeichnet hätte, wäre das komplett in Ordnung gewesen. Es war aber falsch deklariert, somit eine Täuschung, und somit wurden wir auf den Plan gerufen“, meinte Hengl.

Kebabspieß

APA/GEORG HOCHMUTH

Proben enthielten keine gesundheitsgefährdende Substanz, sondern waren „nur“ falsch deklariert

In zwei Lebensmittelproben wurde schon nicht deklariertes Pferdefleisch nachgewiesen. Bisher hatte es sich dabei aber um Fertigprodukte aus dem Supermarkt gehandelt - mehr dazu in Zweite positive Pferdefleischprobe. Das Marktamt hatte seit der Vorwoche einen Schwerpunkt auf Kontrollen von Kebabfleisch gelegt. Zudem wurden auch Stichproben bei Fertigprodukten mit Fleisch genommen sowie diverse Fleischereien kontrolliert - mehr dazu in Fleischkontrollen gehen weiter.

34 Proben in Wien gezogen

Insgesamt wurden in ganz Österreich bisher 160 amtliche Proben gezogen, rund 70 davon bereits untersucht. 81 Proben sind bei der AGES eingelangt, 43 wurden bereits analysiert. 36 Fertiggerichte mit Rindfleisch wurden negativ auf Pferde-DNA getestet, ebenso sechs Proben von Gerichten mit Schweinefleisch. In der Lebensmitteluntersuchungsanstalt Wien wurden bisher 34 Proben gezogen, 29 Analysen liegen vor. Zwei davon waren positiv auf Pferde-DNA. Das Gesundheitsministerium will die Schwerpunktkontrollen, die bisher Tiefkühlprodukte im Visier hatten, nun auf weitere Fleischprodukte ausweiten.

Wurst in Kärnten mit Pferdefleisch

Zuletzt wurde auch in „Kärntner Hauswürstl“ und „Lavanttaler Bauernwurst“ einer Kärntner Fleischerei nicht deklariertes Pferdefleisch gefunden. In den beiden Wurstsorten wurden 18 bzw. 27 Prozent Pferdefleisch festgestellt. In einem Lager wurde auch Pferdefleisch aus Kanada und Tiefkühlfleisch ohne Kennzeichnung gefunden - mehr dazu in Hoher Anteil an Pferdefleisch nachgewiesen (kaernten.ORF.at).

Spuren von Pferdefleisch sind jetzt auch in einer Tiefkühllasagne entdeckt worden, die von der Supermarktkette Zielpunkt sowie der zur oberösterreichischen Pfeiffer-Gruppe gehörenden Lebensmittelkette Unimarkt vertrieben wurde. Diese habe den Verkauf nach ersten Verdachtsmomenten bereits in der Vorwoche gestoppt - mehr dazu in Pferdefleisch in Lasagne von Unimarkt (ooe.ORF.at).

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