Schönborn zum Konklave nach Rom

Der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, ist am Dienstag zum Konklave nach Rom aufgebrochen. Er wird bis zum Amtsantritt des neuen Papstes in Rom bleiben. Vor seinem Abflug verabschiedete sich Schönborn von seinen Mitarbeitern.

Es sei eine große Aufgabe des künftigen Papstes, das was Benedikt begonnen habe, zu vollenden, sagte Schönborn Dienstagnachmittag bei einer liturgischen Feier im Erzbischöflichen Palais zu seinen Mitarbeitern. Gewählt werde der, den Gott schon gewählt habe, „das müssen wir herausfinden“, meinte der Kardinal.

Gleich nach der Feier fuhr er zum Flughafen Wien-Schwechat, um nach Rom zu fliegen. „Ich habe großes Vertrauen, dass Gott mit uns sein wird und wir mit seiner Hilfe den Richtigen finden werden“, so der Kardinal zu seinen Erwartungen für die bevorstehende Papstwahl.

Persönlicher Abschied vom Papst

Schönborns erster Programmpunkt in Rom ist die Teilnahme an der Vollversammlung der Glaubenskongregation im Vatikan. Mittwochvormittag wohnt er zwischen zahlreichen kirchlichen Amtsträgern und Gläubigen aus aller Welt der letzten Generalaudienz von Papst Benedikt XVI. bei. Am Donnerstag folgt ein persönlicher Abschied des Wiener Erzbischofs vom Papst, mit dem er seit 41 Jahren als Schüler in Regensburg verbunden ist.

Reliquien von Wiener Ordensfrau in Rom

Schönborn bleibt dann zum Vorkonklave, zum Konklave selbst und danach bis zum Amtsantritt des neuen Papstes in Rom.

Schwester Maria Restituta Kafka

APA/PR/HT

Maria Restituta Kafka

Geplant ist auch noch ein weiterer Termin mit einem speziellen Wien-Bezug für den 4. März. An diesem Tag soll Schönborn die Übertragung der Reliquien der von den Nazis vor 70 Jahren hingerichteten Wiener Ordensfrau Maria Restituta Kafka in die Kirche San Bartalomeo leiten. Papst Johannes Paul II. hatte die Ordensfrau im Juni 1998 seliggesprochen. Helene Kafka wurde am 1. Mai 1894 als sechstes Kind eines Schuhmachers im böhmischen Brünn geboren. Aufgewachsen ist sie jedoch in Wien-Brigittenau.

Im Lainzer Spital lernte sie die „Hartmann-Schwestern“ kennen und wurde 1915 eingekleidet. Im Oktober 1942 wurde sie "zum Schutze des deutschen Volkes und wegen „landesverräterischer Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tod verurteilt - weil sie angeblich von einem Spottgedicht gegen das NS-Regime, das ein Soldat verfasst hatte, eine Abschrift anfertigen ließ. Am 30. März 1943 wurde sie als einzige Ordensfrau, die Bürgerin des sogenannten Großdeutschen Reichs war, durch das Fallbeil hingerichtet.

Medien: Schönborn mit Chancen auf Nachfolge

Seit der Ankündigung des Rücktritts von Papst Benedikt XVI. wird weltweit über einen geeigneten Nachfolger diskutiert. Italienische Medien räumten zuletzt Kardinal Schönborn gute Chancen ein, der 266. Papst zu werden - mehr dazu in religion.ORF.at.

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