Pink-Panther-Bande: Bis zu 200 Mitglieder

Zwölf Mitglieder der Pink-Panther-Bande sind verhaftet worden, 200 oder mehr Menschen sollen weltweit für die Bande tätig sein. Sie stammen großteils aus Städten in Serbien und Montenegro, die Bosse der Bande treten kaum in Erscheinung.

Die Legende um die Bande vom Balkan begann nach einem Bericht der Nachrichtenagentur apn vor sieben Jahren mit einer Cremedose. Milan Jovetic war an einem Überfall auf den Juwelier Graff in der Bond Street in London beteiligt, bei dem Diamanten im Wert von 23 Millionen Euro den Besitzer wechselten.

Als er ein paar Tage später gefasst wurde, fand Scotland Yard einen rund 800.000 Euro teuren Diamantring. Versteckt war das gute Stück in einer Cremedose seiner Freundin - genau wie im Blake-Edwards-Film „Der rosarote Panther“ von 1963, dem ersten der Pink-Panther-Reihe.

Überfall auf Juwelier in der Wiener Innenstadt

APA/Georg Hochmuth

Juweliere sind das Ziel der Pink-Panther-Bande

Blitzschnelle Überfälle

Der Bande ist laut einem österreichischen Ermittler „eine gewisse Professionalität nicht abzusprechen“. Ihre Coups gehen meist blitzschnell: Die Täter gehen in das Geschäft, drängen die Verkäufer in den hinteren Bereich und halten sie dort in Schach. Unterdessen werden Vitrinen und Schaufenster ausgeräumt.

Dass es die Pink Panther nur auf hochpreisige Uhren abgesehen haben, war lange Zeit eine Theorie der Ermittler, die sich aber nicht mehr aufrechterhalten lässt. So ging es den Tätern im März bei einem Coup in der Wiener Wollzeile, nach dem zwölf mutmaßliche Bandenmitglieder gefasst wurden, sowohl um Uhren als auch um andere Preziosen. „Sie nehmen auch Aufträge an“, sagt ein Insider.

Bosse treten kaum in Erscheinung

Schwerpunkt der Tätigkeit der Pink Panther ist Europa. Aber sie haben auch in Dubai, Japan und in den USA zugeschlagen. Wenn ein Überfall geplant ist, reist ein Organisator voraus. Er späht das zu überfallende Objekt aus und sorgt für Quartier und Logistik für die eigentlichen Täter. Diese reisen einige Tage vor dem Überfall an, bereiten den Coup vor und verschwinden wieder.

Laut Robert Klug vom Wiener Landeskriminalamt tritt die „Chefetage“ der Pink Panther kaum in Erscheinung. Höchstens das „mittlere Management“ könne man in Zusammenhang mit einem Überfall erwischen.

Die Beute wird in der Regel nicht an Ort und Stelle in Umlauf gebracht. Dafür gibt es den Ermittlern zufolge ein eigenes Netzwerk, über das Uhren und Juwelen zu Geld gemacht werden.

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