Eistage im Frühling in Wien zuletzt 1958

Wem das schlechte Wetter sonderbar vorkommt, der hat laut Meteorologen recht. Eistage mit Temperaturen unter null Grad sind nach dem 20. März besonders in Wien selten. Diese wurden lediglich 1958 und 1883 gemessen.

Der Schnee „bleibt in der Regel nicht lange liegen, weil ihn die Sonne wegschmilzt“, sagte ZAMG-Meteorologe Alexander Orlik. Dass der Osten Österreichs wie prognostiziert zumindest bis Dienstag durchgehend von einer Schneedecke bedeckt sein wird, ist tatsächlich äußerst selten.

Schuld an den tiefen Temperaturen ist die kalte Luft aus der Arktis, die immer noch über Österreich liegt. Potenziell wärmende Sonnenstrahlen werden zudem von der dicken Wolkenschicht nicht durchgelassen. Der Effekt: „Es ist um sieben bis um zehn Grad zu kalt für die Jahreszeit“, sagte Orlik.

Winterwetter am 25. März 2013 in Wien

ORF/Hubert Kickinger

Schneefall im März

Es wird etwas milder

Wann tatsächlich der Frühling ins Land zieht, ist laut der aktuellen Prognose nicht ganz ersichtlich. Ab Mittwoch könnte es zumindest mit den Minusgraden vorbei sein. „Es wird positiver - oder zumindest weniger negativ“, meinte Orlik. Zwar dürfte es am Vormittag besonders im Osten und Süden bei Frühtemperaturen von ungemütlichen minus acht bis null Grad noch schneien, doch sollte es von Westen her auflockern und sonnig werden. Die Quecksilbersäule klettert auf plus zehn Grad.

Bis Freitag ist es mit der Sonne zwar wieder vorbei, die Temperaturen sollten dennoch deutlich in den Plusgraden bleiben. Ob die warme Luft aus dem Süden im Prognosezeitraum der kommenden zehn Tagen endgültig über den arktischen Einfluss triumphiert, war am Montag allerdings unklar.

Stadtgärtner bleiben gelassen

Den Stadtgärtnern beschert der Wintereinbruch kein großes Kopfzerbrechen. „Die Natur ist bestens auf solche Kapriolen eingerichtet“, sagte ein Sprecher. Es komme lediglich zu leichten Zeitverzögerungen im Wachstum. Sobald es wärmer werde, werde das rasch fortgesetzt. Die Zwiebeln von Tulpen und Narzissen waren laut Stadtgartenamt bereits im Herbst eingesetzt worden und haben bereits ein wenig ausgetrieben. Auch die jetzt erst eingesetzten Frühjahrsgewächse seien nicht gefährdet, wie betont wurde.

Die optimalen Witterungsbedingungen würden übrigens folgendermaßen aussehen: Bis zur Blüte ist Wärme gefragt, wenn es dann so weit ist, kühleres Wetter, damit die Blüten möglichst lange frisch bleiben. „Schlecht wäre es, wenn es bei der Blüte sehr heiß ist“, hieß es. Das würde nämlich zu raschem Verblühen führen.

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