Einbahnen regen Unternehmer auf

Die Umgestaltung der Mariahilfer Straße bringt in Mariahilf und Neubau ein neues Verkehrskonzept. Wegen neuer Einbahnen und aufgelassener Querungen befürchten die Unternehmer lange Wege. Die Stadt verwies auf laufende Gespräche.

„Wenn man uns im Bezirk nicht mehr will, dann soll man das sagen“, sagte Unternehmer Albert Welledits gegenüber Radio Wien. Sein Betrieb in der Apollogasse erzeugt Braukessel. Mit den neuen Sperren und geplanten Einbahnen fürchtet er längere Wege für seinen Fuhrpark.

Auch Ärzte und Dienstleister bangen um Kundschaft, da auch Taxis und Paketdienste zwischen den beiden betroffenen Bezirken nirgends mehr queren dürfen. Und nach derzeitigen Planungen können einige Grätzel nur mehr über die künftige so genannte Begegnungszone angefahren werden. Allerdings ist die Ein- und Ausfahrt aus der Zone durch zahlreiche Abbiegeverbote nur an bestimmten Punkten möglich.

Grafik Verkehrskonzept Mariahilfer Straße Neu

APA/mh

Tempo 30 rund um Mariahilfer Straße geplant

Zwischen Kirchengasse und Andreasgasse wird die beliebte Einkaufsstraße zur Fußgängerzone, auf der lediglich der 13A-Bus der Wiener Linien fahren darf. Im daran anschließenden oberen und unteren Teil der Mariahilfer Straße wird die sogenannte Begegnungszone eingerichtet, in der eingeschränkter Pkw- bzw Lieferverkehr erlaubt ist.

In den Anrainerbezirken Mariahilf und Neubau wird sich auch einiges ändern: Auf der Gumpendorfer Straße, der Neustiftgasse und der Burggasse ist - laut derzeitigen Plänen - künftig nur mehr Tempo 30 erlaubt. Auch Einbahnen werden geändert bzw. neue Fahrtrichtungen vorgeschrieben. Zudem werden eine Reihe von „Mahü“-Querungen unterbrochen und zu Sackgassen - mehr dazu in Tempo 30 rund um Mariahilfer Straße.

Mariahilfer Straße

APA/ Herbert Pfarrhofer

Unternehmer fürchten Lieferprobleme

Vassilakou: „Wir sammeln Feedback von allen Seiten“

Die Sorgen der Wirtschaftstreibenden sind nicht neu. Bereits im Februar hatte die Wirtschaftskammer eine Umfrage vorgestellt, wonach rund zwei Drittel der Unternehmen in Mariahilf und Neubau gegen die geplanten Änderungen auf der Mariahilfer Straße waren. Weiters stimmten 81 Prozent der Befragten für die Beibehaltung aller Querungen.

„Wir sammeln jetzt Feedback von allen Seiten, die Gespräche mit der Wirtschaftskammer laufen“, so die grüne Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou in einer Aussendung. Das Verkehrskonzept werde bis zum Sommer im Detail abgestimmt.

Ab 12. April wird dazu unter anderem eine „Dialogbox“ in der Mariahilfer Straße eingerichtet, bei der sich Interessierte zum Thema informieren können. Ab Spätsommer 2013 wird die Verkehrslösung getestet und evaluiert. Bis zum Beginn der baulichen Neugestaltung - die im Frühjahr 2014 geplant ist - können im Verkehrskonzept noch Änderungen vorgenommen werden, hieß es.

Link:

  • „Mehr Mariahilfer Straße“ (Stadt Wien)