Brandauer gibt Gastspiel im Theater an der Wien

Das Theater an der Wien wird mit zehn Premieren in die Saison 2013/14 gehen. Die traditionell nicht musiktheatralische Eröffnung der Saison am 11. September wird heuer Klaus Maria Brandauer übernehmen.

Brandauer wird zur Eröffnung mit Klavierbegleitung Richard Wagners Text „Eine Pilgerfahrt zu Beethoven“ lesen. Als Uraufführung der kommenden Saison wird dann im Oktober „A Harlot’s Progress“ des jungen Briten Iain Bell eine Fortsetzung von Strawinskis „The Rake’s Progress“ bieten. Passend dazu wird das 2008 am Haus aufgeführte Strawinski-Werk als Saisonauftakt im September wiederaufgenommen - mit Bo Skovhus, Anne Sofie von Otter sowie Anna Prohaska hochkarätig besetzt.

Klaus Maria Brandauer

APA/EXPA/SANDRO ZANGRANDO

Brandauer wird zur Eröffnung Wagners „Eine Pilgerfahrt zu Beethoven“ lesen

„Cosi Fan Tutte“ unter Kusej und Harnoncourt

Für Mozarts „Idomeneo“ kommt im November Rene Jacobs mit seinem Freiburger Barockorchester wieder ans Haus, wobei unter anderen Marlies Petersen als Solistin gewonnen wurde. Im März steht der nächste Mozart an, wenn unter dem Dirigat von Nikolaus Harnoncourt „Cosi Fan Tutte“ zur Aufführung gebracht wird. Als Regisseur wird hier Martin Kusej fungieren, der auch für „Rake’s Progress“ verantwortlich zeichnete.

Musikhistorisch interessant wird der Dezember, wenn Schuberts Oratorienfragment „Lazarus“ von Regisseur Claus Guth mit Stücken von Charles Ives kombiniert wird. Neben Kurt Streit wird sich hier Sopranistin Annette Dasch am Haus einfinden. Wie bei Kusej wird in der Saison überdies ein Werk von Claus Guth wiederaufgenommen, wenn im April 2014 sein szenischer „Messiah“ mit Bejun Mehta und Florian Boesch nach 2009 erneut erklingen wird.

Mit „Platee“ von Jean-Philippe Rameau findet die französische Barockoper wieder Platz am Haus, wenn William Christie mit den Les Arts Florissants ins Theater an der Wien zurückkehrt und Barockstarsopran Simone Kermes im Haus zu hören sein wird.

Karl Markovics als Erzähler

Aus Los Angeles kommt Verdis „I Due Foscari“, wobei Placido Domingo die Hauptrolle des Francesco Foscari übernehmen wird. Ebenfalls eine Verdi-Übernahme ist Peter Konwitschnys „La Traviata“, die am 1. Juli aus Graz kommt und mit Marlis Petersen neueinstudiert wird. Ein Gastspiel des Hamburger Balletts stellt „Die Kameliendame“ in der Choreografie von John Neumeier dar, die im Mai gezeigt wird.

Von den zehn Produktionen sind mithin drei Koproduktionen und zwei Wiederaufnahmen. Hinzu kommen vier Produktionen in der Kammeroper („Semiramide“ von Leonardo Vinci/Georg Friedrich Händel, „La Cenerentola“ von Gioachino Rossini, „Mare Nostrum“ von Mauricio Kagel und „La Clemenza Di Tito“ von Wolfgang Amadeus Mozart) sowie elf konzertante Aufführungen.

Hierbei sticht die Purcell-Bearbeitung „The King Arthur Seance - on Henry Purcell’s Shoulders“ von Helmut Jasbar heraus, bei der Karl Markovics als Erzähler durch den Abend führt.

Intendant kritisiert „Minigeld“

Kritik an der Programmierung ließ Intendant Roland Geyer nicht gelten: „Mit dem Minigeld, das uns zur Verfügung gestellt wird, Produktionen auf diesem Niveau zu bringen, das finden Sie auf der ganzen Welt nicht.“ Und dass man mit den Neueinstudierungen etwas erneut bringe, das am Haus schon Erfolg gehabt habe, werde hoffentlich hoch angerechnet.

Die Berg-Bearbeitung „American Lulu“ von Olga Neuwirth werde jedenfalls 2014/15 ins Theater an der Wien kommen - ebenso wie ein Werk von Richard Wagner mit historischen Instrumenten. Man bleibe damit weiter der Linie treu, nur wenige Werke der Top-10, sondern vielmehr auch der Top-20 bis -50 sowie Raritäten zu inszenieren, so Geyer.

Mit Auslastung zufrieden

Zufrieden mit den Zahlen zeigte sich Thomas Drozda als Generaldirektor der Vereinigten Bühnen Wien: „Die aktuelle Auslastung im Musiktheater liegt bei 94 Prozent.“ Bei den Abos verzeichne mit einem Zuwachs von fünf Prozent ebenfalls Erfolge: „Wir peilen heuer die Marke von 5.000 Abonnements an.“

Und auch der neue Standort Kammeroper werden in der ersten Saison durchaus gut angenommen: „Die Auslastung der Kammeroper liegt bei 83,2 Prozent, was ebenfalls zufriedenstellend ist.“ Über die Subventionsfrage gelte es gesondert zu diskutieren, um die Stimmung nicht zu drücken mit der „deprimierenden Situation, mit der wir insgesamt konfrontiert sind“.

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