Stadtfest: Festival ohne Top-Stars

Das Wiener Stadtfest der ÖVP feiert heuer das 30-jährige Jubiläum. Mit einer Reform soll aus dem Fest ein Kulturfestival werden, große Stars fehlen im Programm. Hauptschauplätze sind der Heldenplatz und der Innere Burghof.

Das Programm beim Stadtfest vom 3. bis 5. Mai spannt sich von Musik über Kabarett und Lyrikdarbietungen bis hin zu Mitmachaktionen und einem Flashmob. Insgesamt sind mehr als 250 Künstler und Akteure beteiligt. Das künstlerlichen Programm erstreckt sich von „Altspatzen“ bis hin zu „Newcomern“, wie es der neue künstlerische Leiter Alf Krauliz am Mittwoch in einer Pressekonferenz umriss: „Das Stadtfest ist ein Kulturfestival.“

Unter anderen sind die Kabarettisten Thomas Stipsits oder BlöZinger, der Gitarrist und Percussionist Alegre Correa, die Sängerin Birgit Denk oder der deutsche Kabarettist Ulrich Michael Heissig alias Irmgard Knef angekündigt. Auch ein Poetry-Slam mit Mieze Medusa wird stattfinden.

ÖVP-Obmann Manfred Juraczka und Alf Kraulitz mit Plakat zum Stadtfest 2013

ÖVP Wien

ÖVP-Obmann Manfred Juraczka mit Alf Kraulitz, dem künstlerischen Leiter des Wiener Stadtfests

Rückkehr von Alf Krauliz

Der neue künstlerische Leiter Alf Krauliz hat schon das erste Stadtfest organisiert, das am 28. Juli 1978 über die Bühne ging. Bis 2000 war er dafür verantwortlich, jetzt ist er es wieder. Einige Künstler wie Ludwig „Wickerl“ Adam oder Wolfgang „Bamschabl“ Katzer waren ebenfalls bereits beim allerersten Stadtfest mit dabei.

Zu den Highlights zählt heuer der Auftritt der Hallucination Company am 4. Mai, einer relativ lose organisierten Band, die 1977 von Ludwig Adam gegründet wurde. Ab 21.00 Uhr werden von ihr auf der Musikbühne am Heldenplatz nationale und internationale Popmusik gegenüber gestellt, verriet Adam heute in der Pressekonferenz - etwa Lieder von Falco und Michael Jackson, auch Supermax und Rammstein wird es zu hören geben.

Heldenplatz als Festzentrum

Gefeiert wird heuer hauptsächlich am Heldenplatz, wo eine Zeltstadt mit zwei großen und mehreren kleinen Bühnen, eine Zirkusmanege und eine große Open-Air-Musikbühne errichtet werden. Zudem gibt es einen „Boulevard der erfüllten und unerfüllten Träume“ mit Kunsthandwerk, einem Bauern- und Blumenmarkt oder Tanz- und Zauberstudios. Straßenmusik, Kunstaktionen oder Sportaktivitäten sind ebenfalls vorgesehen.

Im Inneren Burghof und Schweizerhof gibt es Kinderunterhaltung - unter anderem mit dem Theaterstück „Schatzinsel“ nach dem Roman von Robert Louis Stevenson. In der nahegelegenen Minoritenkirche stehen Musik und Literatur auf dem Programm. Highlight ist das Projekt „Vivaldi meets Werther“, ein Zusammenspiel von Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ und Johann Wolfgang von Goethes „Die Leiden des jungen Werther“ mit Orchester, Solo-Violine und Schauspieler. Am Michaelerplatz erklingt unterdessen Jazzmusik.

Das Stadtfest startet am 3. Mai um 14.30 Uhr, die offizielle Eröffnung erfolgt um 19.30 Uhr. Die meisten Veranstaltungen finden tags darauf statt. Am letzten Tag, am 5. Mai, wird ein Flashmob an der Peripherie stattfinden. Wo genau, ist aber noch geheim. Infos wird es auf der Stadtfest-Homepage und auf Facebook geben.

Kürzungen im Vorjahr

„Wir wollten nicht, dass das Stadtfest austauschbar wird“, begründete ÖVP-Landesparteichef Manfred Juraczka die Neuerungen. Vielmehr solle es „jung, modern und ein Indikator für das kulturelle Selbstbewusstsein dieser Stadt“ sein. Auch wenn das Stadtfest von einer Partei veranstaltet wird, die Parteipolitik soll draußen bleiben, wurde heute versprochen.

Das Stadtfest dauert heuer wieder drei Tage - im Vorjahr war es nur mehr ein Tag, da die Stadt die Subvention fast um die Hälfte gekürzt hatte. Weniger Geld für das ÖVP-Fest gab esdeshalb, da die Grünen erstmals eine „„Wienwoche“ ausrichteten. Auch beim von der SPÖ veranstalteten Donauinselfest gab es Kürzungen, allerdings nur marginale - mehr dazu in Stadtfest nur noch an einem Tag (wien.ORF.at; 11.4.2012).

Heuer stehen den Verantwortlichen 406.000 Euro zur Verfügung. Doch für Krauliz ist das auf Dauer zu wenig: „Das Budget wird sich entwickeln müssen“, forderte er. Es gehe sich heuer bis auf „ein paar Cent“ aus. So würden etwa Künstler zu extrem niedrigen Gagen spielen, erklärte er.

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