„Food-Coops“ mit immer mehr Zulauf

Durch die Lebensmittelskandale der vergangenen Monate werden Alternativen beim Kauf von Lebensmitteln gesucht. Verstärkten Zulauf spüren die sechs Wiener „Food-Coops“, bei denen fair und nachhaltig produzierte Waren gekauft werden können.

Pferdefleischskandal, Bio-Eier, die nicht bio sind, Gammelfleisch und Analogkäse und noch dazu Tonnen an nicht verkauften Lebensmittel, die von den Supermärkten einfach weggeschmissen werden - das sind nur einige der Gründe, warum sich immer mehr Wienerinnen und Wiener zu FoodCoops zusammenschließen. Selbst organisiert beziehen sie biologische Produkte direkt von lokalen Bauernhöfen und Gärtnereien. „Food-Coop“ kommt von „Food Cooperative“ (Lebensmittelkooperative).

Paprika

APA/Georg Hochmuth

Die „Food-Coops“ beziehen Produkte direkt von Bauernhöfen und Gärtnereien

Weitere Kooperativen geplant

Nach gemeinsam organisierten Sammelbestellungen können die Waren in eigens dafür angemieteten Lagerräumen gekauft werden. Die „Food-Coops“ verstehen sich als Alternative zu Supermärkten und sie sollen ein Ausdruck der Kritik am gängigen Lebensmittel- und Agrarsystem, das auf Quantität und nicht Qualität abzielt, sein. Historische Vorläufer sind etwa die Konsumgenossenschaften des 19. Jahrhunderts.

In einer Kooperative können Waren nicht einfach gekauft werden. Eine „Food-Coop“ ist eine selbstverwaltete Initiative, die von den Mitgliedern selbst getragen wird. Diese organisiert sich selbst und geben gemeinsam Sammelbestellungen auf. Damit jemand Waren kaufen oder bestellen kann, muss er Mitglied werden und auch einen entsprechenden Beitrag für die Initiative leisten.

Derzeit gibt es Kooperativen in den Bezirken Leopoldstadt, Neubau, Rudolfsheim-Fünfhaus, Ottakring, Hernals und Währing. Weitere könnten in den Bezirken Landstraße, Mariahilf, Meidling und Brigittenau folgen. Erste entsprechende Planungsgespräche haben bereits stattgefunden.

Aufregung um Pferdefleisch

Der Skandal um nicht deklariertes Pferdefleisch hatte im Februar zu verstärkten Lebensmittelkontrollen geführt. Drei positive Proben wurden registriert, eine Gesundheitsgefährdung konnte nicht festgestellt werden. Zuletzt wurde Pferde-DNA in einem Kebabspieß in Ottakring festgestellt - mehr dazu in Pferdefleisch in Kebabspieß (wien.ORF.at; 21.2.2013).

Link: