Haselsteiner bald nicht mehr STRABAG-Chef

Der Vorstandsvorsitzende der STRABAG SE, Hans Peter Haselsteiner, zieht sich als Chef des börsennotierten Unternehmens bereits am 14. Juni zurück. Allerdings bleibt er dem Konzern als Generalbevollmächtigter bis 2015 erhalten.

Das frühere Ausscheiden an der Spitze unterbreitete Haselsteiner dem Aufsichtsrat der STRABAG, der diesem Vorschlag „nach Diskussion“ folgte. Mit dem Ende der Hauptversammlung am 14. Juni endet somit die Ära von Haselsteiner an der Spitze der STRABAG. Der stellvertretende Vorstandschef Thomas Birtel (58) wurde in der Aufsichtsratssitzung zum neuen Vorstandsvorsitzenden nach der HV bestellt, hieß es in einer Aussendung des Baukonzerns.

Hans Peter Haselsteiner

APA/Hans Klaus Techt

Haselsteiner will strategische Ausrichtung des Konzerns begleiten

Haselsteiner bleibt dem Unternehmen aber als Berater und Generalbevollmächtigter des Vorstands länger erhalten, sagte Konzernsprecherin Diana Klein. Sein Beratervertrag läuft bis 31. Dezember 2015. Den ursprünglichen Plänen zufolge hätte sich Haselsteiner Mitte Juni 2014 vollständig zurückgezogen. Er wolle künftig den Vorstand in den Bereichen Internationalisierung und strategische Ausrichtung des Konzerns unterstützen.

Konzern soll „effizienter und schlanker“ werden

Der scheidende Konzernchef würde die operative Verantwortung „gerne früher abgeben, damit er seine ganze Zeit der strategischen Ausrichtung und der Umsetzung der sich aus der ‚Task Force 2013 ff‘ ergebenden Maßnahmen widmen kann“, so Klein.

Ziel des genannten Programms sei es, den Konzern „effizienter und schlanker zu machen“. Dafür werden alle Standorte weltweit besucht und durchleuchtet. Derzeit ist die STRABAG den Angaben zufolge in über 60 Ländern aktiv - in zehn bis 15 davon werden über 90 Prozent der Bauleistung erzielt. „Speck“, den sich die STRABAG etwa über Zukäufe angelegt habe, solle verringert werden. „Wir schauen auch, ob die richtigen Manager an den richtigen Positionen sitzen“, so Klein. Haselsteiner möchte „einen gesunden und starken Konzern übergeben“.

Konkret soll beispielsweise die operative Marge, die sich seit dem Börsengang stark verringert hat, wieder nach oben gebracht werden. 2011 hatte die Strabag eine EBIT-Marge von 2,4 Prozent ausgewiesen, 2007 lag sie noch bei 3,2 Prozent. „Auf ein solches Niveau möchten wir mittelfristig wieder kommen“, sagte die Unternehmenssprecherin.

Gusenbauer dankt Haselsteiner

„Im Namen aller Beschäftigten und des Aufsichtsrates danke ich Hans Peter Haselsteiner, dass er dem Unternehmen in anderer Funktion auch in Zukunft erhalten bleibt. Thomas Birtel, der den Konzern bereits seit fast zwanzig Jahren begleitet, halten wir für ausgezeichnet vorbereitet, die Zukunft von Strabag weiterhin erfolgreich zu gestalten“, so Aufsichtsratschef und Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer.

Der 69 Jahre alte Haselsteiner war anno 1972 als Aufsichtsratsmitglied in den Konzern eingetreten - damals ILBAU AG mit Sitz in Spittal an der Drau in Kärnten - und seit 1974 Vorstandschef in der jeweiligen Konzernobergesellschaft. Er formte den Konzern zu einer der größten Baufirmen Europas, der neben den Kernmärkten Österreich und Deutschland auch in den CEE-Ländern tätig ist.

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